DVB News 2013 - (Teil 2)

DVB News 2013 (Teil 1)

News Archiv (2010 - 2012, 2013 [Teil 1])

 

31.12.2013; 23:40:25 [104]

Luisenhof sieht Standseilbahn- Fahrpause mit Sorge

Restaurantchef Schuhmann: „Wir sind aufeinander angewiesen“

Die Standseilbahn bleibt stehen. Drei Monate lang pausiert die Bergbahn zwischen Loschwitz und Weißem Hirsch ab Anfang Januar. Grund für die Fahrpause ist die alle zehn Jahre nötige Hauptuntersuchung der Anlage und der Wagen. Das ist so etwas wie eine TÜV- Prüfung, bei der alle Bauteile unter die Lupe genommen und die Wagen überarbeitet werden. Der Gesamtauftrag kostet 350.000 Euro, den Löwenanteil der Summe verschlingt die Arbeit an den Wagen der Bergbahn.

Die lange Fahrpause beginnt am 6. Januar und soll laut den Plänen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) 14 Wochen lang dauern. Spätestens ab Ostern, also ab dem dritten Märzwochenende, soll die Bergbahn wieder fahren.

Armin Schumann ist das viel zu spät. „Jeder Tag früher ist ein guter Tag“, sagt der Chef des Luisenhofs. Er schätzt, etwa die Hälfte seiner Kunden nutzen die Standseilbahn, wenn sie sein Restaurant besuchen wollen. „Wir sind voneinander abhängig, die Standseilbahn von uns und wir von der Standseilbahn“, sagt Schumann. So sei das auch gedacht gewesen als der Luisenhof und die Standseilbahn im 19. Jahrhundert gebaut wurden. Nun fürchtet er ums Geschäft. „Ich will ja niemanden entlassen müssen“, sagt Schumann und setzt auch in der Fahrpause auf die Verkehrsbetriebe.

Die haben mittlerweile zugesagt, einen Ersatzbus einzurichten, doch der dafür avisierte Kleintransporter sei viel zu klein und fahre zu selten, moniert der Luisenhof- Chef. Er hofft, dass da noch mehr möglich ist, vor allem an Wochenenden. „Sonntags haben wir um die 250 Brunchgaste“, gibt er zu bedenken. Nach seiner Rechnung fahren mehr als 100 davon mit der Standseilbahn zum Luisenhof. „Alle Viertelstunde fährt die Standseilbahn und sie hat eine Kapazität von 40 Fahrgästen“, rechnet Schumann vor, mit einem Achtsitzer sei das nicht zu machen.

Unterdessen bereiten die DVB- Verantwortlichen die Hauptuntersuchung der Bergbahn vor. Wie Carsten Lauterbach, stellvertretender Bergbahnen- Betriebsleiter bei den DVB, berichtet, müssen unter anderem zwei Gleisschwellen auf dem Viadukt und alle Schwellen auf der Brücke über den Rietschelweg ausgetauscht werden. Der Gleichstrommotor des Bergbahnantriebs wird ausgebaut und überholt, die Wagen bekommen eine Frischzellenkur.

Dazu werden sie von den Gleisen genommen, nach Dessau transportiert und dort in einer Fahrzeugtechnikfirma komplett überarbeitet. Sie bekommen einen neuen Anstrich, neue Sitzpolsterungen und Fußbödenbeläge, bei Bedarf werden auch die Fenster getauscht. „Dabei müssen wir neue Vorschriften beachten“, sagt Lauterbach. Die Standseilbahn sei als Tunnelbahn klassifiziert und habe deshalb einen Sicherheitsstandard wie eine U- Bahn. Allein die Erneuerung der zwei Standseilbahn- Wagen kostet rund 275.000 Euro.

Das sechs Tonnen schwere Zugseil muss indes nicht erneuert werden. Es wurde bereits bei der Revision im November überprüft und ist in Ordnung, so Lauterbach. „Das ist der Mercedes unter den Seilen“, sagt der stellvertretende Bergmannchef. Seit 1996 wird es bereits genutzt. Lediglich die Seilenden müssen alle drei Jahre neu vergossen werden.

Quelle: DNN vom 20. Dezember 2013

 

09.12.2013; 23:40:25 [103]

Schneller voran mit Busse und Straßenbahnen

Neue Strecken und leichteres Umsteigen: Wie S- Bahn, Bus und Straßenbahn zur Alternative zum Auto werden sollen.

Wir sind im Jahr 2025. Seit Neuestem rollen die Straßenbahnen auf drei neuen Strecken durch Dresden. Auf den vorhandenen Gleisen geht es außerdem deutlich schneller zu. Der Grund: Dank moderner Ampeltechnik fahren die Bahnen auf einer grünen Welle durch die Stadt. Die vielen Pendler, die im Umland wohnen und zum Arbeiten nach Dresden kommen, lassen das Auto stehen und nutzen stattdessen lieber die S- Bahn. Seitdem die Züge häufiger fahren, sind deutlich mehr Menschen mit ihnen unterwegs. So oder so ähnlich stellt sich die Stadt den öffentlichen Nahverkehr in zwölf Jahren vor. Wie das gelingt, zeigt der aktuelle Verkehrsentwicklungsplan.

Plan 1: Neue Straßenbahnstrecken führen bis ins Umland

Schon seit einigen Jahren tüfteln die Dresdner Verkehrsbetriebe an drei neuen Straßenbahnstrecken: Von Löbtau nach Strehlen, von Bühlau nach Weißig und von Plauen in die Johannstadt. Insgesamt 220 Millionen Euro soll das kosten. Diese Pläne werden nun im Zukunftskonzept der Stadt ausdrücklich befürwortet. Und es geht noch weiter: Die geplante Linie von Löbtau bis nach Strehlen soll von der Tiergartenstraße bis nach Blasewitz weitergeführt werden. Außerdem ist eine Verbindung bis nach Ottendorf- Okrilla vorgesehen. Für eine Linie von Gombitz bis nach Kesselsdorf sollen sich die Verkehrsbetriebe vorsorglich schon einmal Grundstücke sichern.

Ebenso eingeplant ist eine neue S- Bahn- Strecke. Linkselbisch soll sie im Halbstun-dentakt von Coswig über die Friedrichstadt bis zum Hauptbahnhof führen. Im Busverkehr ist eine Verbindung zwischen Cossebaude und Radebeul über die Brücke in Niederwartha vorgesehen.

Plan 2: Straßenbahnen und Busse fahren schneller

Straßenbahnen und Busse sollen im Jahr 2025 etwa zwei Stundenkilometer schneller unterwegs sein als heute. Aktuell erreichen die Busse auf ihren Linien Durchschnittsgeschwindigkeiten von 20 km/h, die Straßenbahnen sind mit Tempo 19 unterwegs. Gelingen soll die Beschleunigung zum einen mit dem Umbau einiger Strecken – die Straßenbahnen sollen vermehrt getrennt vom Autoverkehr unterwegs sein. Damit stehen sie weniger im Stau. Zum anderen sollen die Ampeln besser auf den Fahrplan der Busse und Straßenbahnen abgestimmt werden. Auf der Strecke zwischen Universität bis und Klotzsche hat in diesem Jahr ein entsprechendes Pilotprojekt begonnen. Die Ampeln werden so umgerüstet, dass die Straßenbahnen zügiger und damit schneller unterwegs sind. Das ist möglich, weil die Ampelschaltungen auf der Strecke an den Fahrplan der Straßenbahnen angepasst werden. Außerdem wissen die Fahrer, wann genau die nächste Ampel auf Grün schaltet, und können ihre Fahrweise dementsprechend anpassen.

Plan 3: Straßenbahnen, S- Bahnen und Busse kommen häufiger

Bereits seit zwei Jahren baut die Deutsche Bahn die Strecke zwischen Dresden und Coswig viergleisig aus. Unter anderem werden damit die Voraussetzungen geschaffen, dass die S- Bahn-Linie 1 ab 2015 alle 15 min statt im Halbstundentakt unterwegs sein kann. Der Verkehrsentwicklungsplan bekräftigt nun noch einmal die Wichtigkeit des Vorhabens.

Doch auch Busse und Straßenbahnen sollen deutlich öfter fahren. Für Strecken mit vielen Fahrgästen, also für fast alle Straßenbahnlinien und für die 60er- Linien der Busse, schlägt der Verkehrsentwicklungsplan einen Fünf- Minuten- Takt vor. Sie sollen auch über Nacht bis zu viermal pro Stunde unterwegs sein.

Plan 4: Leichteres Ein- und Umsteigen an den Haltestellen

Mehr Kunden für Bus und Straßenbahnen sollen auch damit gewonnen werden, dass die Haltestellen zu Fuß erreichbar sind. Kein Dresdner soll weiter als 300 Meter von einer Haltestelle entfernt wohnen, so ist es in dem Konzept formuliert. Außerdem wird das Umsteigen für die Fahrgäste leichter. Am Haltepunkt Trachau, in Strehlen und in Cotta entstehen neue Knotenpunkte zwischen S- Bahnen, Bussen und Straßenbahnen. Weitere solche Umsteigepunkte sind an neuen S- Bahn- Haltestellen in der Albertstadt, an der Nossener Brücke und am Richard- Strauss- Platz in der Nähe des Dynamo Stadions geplant.

Außerdem ist vorgesehen, die Haltestelle so umzubauen, dass Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen leicht einsteigen können. Bislang sind nur 45 Prozent der Haltestellen barrierefrei.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 13. November 2013

 

02.12.2013; 16:44:54 [102]

Bahn nach Gruna nicht vor 2020

Für die geplante Linie sind noch einige Hürden zu überwinden. Die Diskussion dazu ist längst da.

Ersatz für die bisherige Buslinie 61? Zwischen Zwinglistraße und Schillerplatz könnte eine neue Straßenbahnlinie gebaut werden. Als Option ist sie deshalb im Verkehrsentwicklungsplan 2025plus der Stadt aufgenommen worden. In einer Bürgerversammlung stellte Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) das Projekt in der vergangenen Woche vor. Jan Bleis von den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) bestätigt auf SZ- Anfrage zwar jetzt, dass es dazu Überlegungen gäbe. Gebaut werden könnte jedoch frühestens nach 2020, schränkt der DVB- Prokurist ein.

Als relativ sicher gilt die neue Stadtbahnverbindung zwischen Löbtau und Strehlen als Ersatz für die Linie 61. Letztere ist vor allem im Bereich der Universität stark und bis zur Zwinglistraße ausgelastet, so Bleis. Eine weitere Verlängerung der geplanten Trasse bis zum Pohland- oder gar Schillerplatz müsse daher auch wirtschaftlich geprüft werden. Entschieden ist ohnehin noch nichts. Im Blasewitzer Ortsbeirat war die Linie am Mittwochabend ebenfalls Thema. Dort forderte CDU- Ortsbeirat Michael Heidrich, dass die Bürger frühzeitig in die Planungen einbezogen werden. „Es müssen die besten Trassen gefunden werden. Das kann nur mithilfe der Anwohner geschehen. Es wäre schade, wenn es zu Konfrontationen wie an der Oskarstraße käme“, sagte Heidrich und stieß damit auf einhellige Zustimmung unter den anderen Parteienvertretern.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 15. November 2013

 

29.11.2013; 17:01:06 [101]

Umsteigemöglichkeiten auf Monitoren in der Bahn

Den Fahrgästen der DVB werden die Abfahrtszeiten von kreuzenden Linien künftig in Echtzeit in den Straßenbahnen angezeigt. Auf den neuen Monitoren, die bislang in 23 von 83 Fahrzeugen eingebaut sind, sollen auch Meldungen über Unfälle oder Umleitungen zu lesen sein. "Die Fahrgäste nehmen uns nicht die Störung übel, wohl aber die fehlende Information darüber", sagte der DVB-Vorstand Hans-Jürgen Credé bei der gestrigen Vorstellung der Neuheiten. "Mit der neuen Technik und einem eigens dafür eingerichteten Arbeitsplatz in der Leitstelle möchten wir die Qualität der Information spürbar erhöhen." 900.000 Euro investieren die Verkehrsbetriebe in die neue Technik für die Straßenbahnen.

Bislang war das Umsteigen eher ein Glücksspiel. Den DVB-Kunden wurde auf den Monitoren zwar die nächste Haltestelle auf der eigenen Linie und die Umsteigemöglichkeiten angezeigt. Wann eine kreuzende Straßenbahn oder ein Bus tatsächlich abfuhr, verriet das System aber nicht. Das ändert sich nun ab sofort in den bereits ausgerüsteten 23 Straßenbahnen. Sie sind vor allem auf den Linien 3,7 und 8 unterwegs. Bis 2016 sollen alle Wagen auf dem Stand der Technik sein.

Wer also zum Beispiel mit der Linie 3 vom Neustädter Bahnhof zum Albertplatz unterwegs ist, dem wird nun vor der Haltestelle angezeigt, wann die kreuzenden Straßenbahnlinien 7 und 8 abfahren. Insgesant können auf dem linken der jeweils zwei Minitore bis zu acht Umsteigemöglichkiten auf einmal dargestellt werden. Auf dem rechten Bildschirm schalten die DVB weiterhin ihr Info-Programm und Werbung. Bei Umleitungen oder Unfällen kann dieser Monitor jedoch auch direkt von der Leitstelle mit Informationen bespielt werden. Dort könnte zum Beispeil "Haltestelle Hauptbahnhof gesperrt. Bitte auf Bus ausweichen" stehen.

Noch nicht angezeigt werden derzeit Umsteigemöglichkeiten zu Überlandbussen des Regionalverkehrs Dresden und zu den S-Bahnen der Deutschen Bahn. Im Lufe des kommenden Jahres soll sich das aber ändern.

Möglich wird das alles durch ein neues Betriebsleitsystem, in das die Verkehrsbetriebe insgesamt 13 Millionen Euro investiert haben. Bereits seit 2009 laufen die Arbeiten dafür. Seit dem vergangenen Jahr steht das Netz. Dank der Umstellung von analog auf digitalen Funk können nun mehr Informationen aus der DVB-Leitstelle übermittelt werden. Während es Echtzeit-Anzeigen bislang nur an den Haltestellen gab, werden die Informationen nun auch an die Fahrzeuge verschickt. Wie in den 23 Straßenbahnen ist auch in den Bussen die dafür nötige Technik schon installiert. Allerdings fehlt noch die Software. Sie soll im April 2014 kommen.

Mit dem gestrigen Tag haben die Verkehrsbetriebe auch einen etwa einjährigen Testlauf gestartet, wie die neuen Informationen bei den Fahrgästen ankommen. "Die Kunden sollen uns sagen, ob sie mit den neuen Informationen und der Darstellung zurecht kommen", sagt Credé. Denn rein theoretisch wäre es möglich, noch viel mehr Hinweise auf den Monitoren anzuzeigen. Umsteigemöglichkeiten auf parallel fahrende Straßenbahnen wurden aber zum Beispiel der Übersichtlichkeit halber erst einmal aus dem System genommen. Sollte dieser Service aber von vielen Kunden gewünscht werden, könnten die Verkehrsbetriebe die Anzeige wieder verändern.

Doch die DVB wollen nicht nur an den Informationen über Umsteigemöglichkeiten etwas verbessern, auch das Umsteigen an sich soll künftig für weniger Ärger sorgen. "Das ist aber noch mehr eine Visiion", sagt Sprecher Falk Lösch. Mit dem neuen Betriebsleitsystem könnten sich die Fahrer künftig selbst über kreuzende Busse und Straßenbahnen und Umsteigemöglichkeiten an den Knotenpunkten informieren. Im Idealfall soll das System so ausgestattet sein, dass der Fahrer beispielsweise mit einem Kurzen Hinweis zum Warten aufgefordert wird, so dass Kunden den Anschluss ohne Probleme erwischen.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 29. November 2013

 

27.11.2013; 21:49:39 [100]

E-Busse kommen in Fahrt

Er wird an der Straßenbahnendstelle seinen Stromabnehmer hochfahren und die Akkus aufladen - die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) wollen bis Ende 2014 den Linienbetrieb mit einem rein elektrisch angetriebenen Bus aufnehmen. Das kündigte DVB-Chef Reiner Zieschank gestern bei einer Konferenz der Sächsischen Energieagentur (Saena) zum Thema "Innovation Elektrobus" in Dresden an.

Aktuell, sagt Stephan Laske von der Saena, sind im Freistaat bereits 55 Hybrid-Busse im Einsatz, die von Diesel- und Elektromotoren angetrieben werden. Zehn der Gefährte fahren in der Landeshauptstadt - und werden, so Zieschank, sowohl von Anwohnern, Passagieren und Fahrern ob ihrer nachdrücklichen, aber leisen Beschleunigung gelobt. (Zehn Hybridbusse? 6x HESS + 8x Mercedes + 3x MAN + 1x Solaris = 18Stück; Anm. stena).

Betriebswirtschaftlich machen die Hybridbusse dem DVB-Chef indes keine Freude. "Die Fahrzeuge kosten doppelt so viel wie ein normaler Diesel-Bus", sagt Zieschank. Nicht von ungefähr verwies Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok daher darauf, dass der Freistaat mit dem sächsisch-bayerischen Schaufenster Elektromobilität auch die Entwicklung von elektrischen ÖPNV fördert - bis Mitte 2016 sollen insgesamt 15 Millionen Euro Landesmittel in das Programm fließen.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 26. November 2013

 

24.11.2013; 00:12:11 [99]

Nistkästen an Straßenbahn- Masten

Die Verkehrsbetriebe installieren Nistkästen an der Bautzner Straße – und wollen damit ein ökologisches Problem lösen.

Die neuen Kunden der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) sind 13 bis 15 Zentimeter lang und haben gelbes, blaues und schwarzes Gefieder. Außerdem sind sie eher selten zu Fuß unterwegs. Und damit sie sich an der Bautzner Straße richtig wohlfühlen, werden ihnen dort sogar sieben Wohnhäuser gebaut. „Dass wir uns um die Kohl- und Blaumeisen kümmern, ist aber eher eine schöne Geste“, sagt DVB- Sprecher Falk Lösch. „Unser Hauptgeschäft bleibt der öffentliche Nahverkehr.“ Mit den insgesamt sieben Nistkästen, die das Unternehmen gestern an Straßenbahn- Masten entlang der Bautzner Straße montiert hat, soll ein ökologisches Problem gelöst werden.

Die Idee zu dem Projekt entstand bei der Sanierung der Bautzner Straße im Sommer. Bei der Stadt haben sich die DVB dafür stark gemacht, dass die Lücken in der Kastanienallee links und rechts der Straße möglichst schnell verschwinden – mit Erfolg. Im Herbst wurden 34 junge Bäume gepflanzt. Dafür, dass die Kastanien möglichst schnell wachsen, sollen nun unter anderem die Blau- und Kohlmeisen sorgen. Zu deren Leibspeisen gehören die sogenannten Miniermotten, die wiederum für das massenhafte Blättersterben an Kastanienbäumen verantwortlich sind. „Damit wollen wir ein Zeichen für die Umwelt setzen“, sagt DVB- Infrastrukturchef Leonard Hanusch, der selbst Hobby- Ornithologe ist. 40 Euro pro Stück kosteten die Nistkästen. Die sieben Brutstätten wurden gestern an Straßenbahn- Masten zwischen der Radeberger Straße und der Jägerstraße in der Radeberger Vorstadt installiert.

Damit die Vögel trotz des Autolärms möglichst ungestört sind, hängen sie Straßenbahnabgewandt in 4,50 Metern Höhe. Die Nistkästen, die sonst betongrau daherkommen, wurden außerdem in den vergangenen Wochen mit grünen Blättermotiven und dem DVB- Logo verziert. Doch ob sie auch von den Vögeln angenommen werden, zeigt sich erst im nächsten Frühjahr. Dann beginnt die Brutsaison der Meisen. Wer will, kann dann auch Patenschaften für die Nistkästen übernehmen und sich im Herbst um die Reinigung der Vogel- Appartements kümmern. Wird das Meisen- Projekt zum Erfolg, sollen weitere Nistkästen folgen.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 22. November 2013

 

24.11.2013; 00:11:12 [98]

Linie 11 fährt wieder nach Bühlau

Seit Februar mussten die Nutzer der Linie 11 auf Ersatzbusse umsteigen. Es war eng, weit und dauerte lange. Ein Nachruf.

Jeden morgen dieselbe Frage: Wartet der Ersatzbus 11 am Ullersdorfer Platz auf die Fahrgäste der Linie 61 aus Richtung Fernsehturm? Und fast jeden Tag dieselbe Enttäuschung. Oft waren nur noch die Rücklichter zu sehen. Statt des angekündigten Acht- Minuten- Taktes musste ich 9 Uhr plötzlich zehn Minuten warten. Unverständlich. Denn eigentlich propagieren die Verkehrsbetriebe, dass ihre Bus- und Bahnfahrer bei Sichtkontakt warten. Doch das scheint wohl nur ein Gerücht zu sein. Gern und oft fuhr mir und anderen der Bus auch an der Umsteigestelle Albertplatz davon. Oder die Bahn am Waldschlößchen. Jetzt mal ehrlich DVB: Hier habt ihr wegen einer Minute Dutzende Fahrgäste verprellt.

Aber es gibt auch schöne Erlebnisse. Dass Busfahrer zwischen zwei Stationen Kinder eingesammelt haben, die winkend im Dunklen am Straßenrand standen. Oder die Erklärung des Fahrers mit Händen und Füßen, um ein französisches Pärchen zum Weißen Hirsch zu bringen. Dessen Aussprache war auch für sämtliche Fahrgäste so schwer zu verstehen, dass niemand wusste, wo sie hinwollen. Trotzdem sind sie zufrieden dort gelandet. Doch am besten gefiel mir ein Busfahrer, der den Stau am Hirschberg links überholte. Zu Recht, wie ich fand. Er war ja „Schienen“- Ersatzverkehr.

Alles in allem hat sich mein Arbeitsweg durch das Umsteigenzeitlich fast verdoppelt. Denn die Umleitungsstrecke war weit länger, als der Weg per Schiene. Bis zum Sommer stand auf der Bautzner Straße immer irgendein Bagger im Weg. Die Busse waren voll, weil sie weitaus weniger Passagiere fassen als eine Bahn. Hin und wieder steckte er auch gänzlich in den engen Seitenstraßen fest, über die die Umleitung führte. Eingezwängt zwischen schwitzenden Menschen war das ein Härtetest noch vor Arbeitsbeginn. Ich bin froh, dass die Bahn ab morgen 3.30 Uhr wieder fährt. Kein Umsteigen, keine Umleitung mehr. Aber nach neun Monaten Ersatzverkehr weiß ich, dass es die Fahrer sind, die alles beeinflussen. Es gibt Gute.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 22. November 2013

 

16.11.2013; 23:49:33 [97]

Letzte Handgriffe auf der Bautzner

Bevor die Bahn ab 23. November wieder rollt, ist noch viel zu tun. An der fahrleitung ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Die Gleise sind fertig verlegt, die Oberleitung hängt. Warum fährt die Bahn nicht jetzt schon, nachdem die Anwohner fast fünf Monate lang auf den Ersatzbus ausweichen mussten? Diese Frage stellten sich viele Bühlauer. Denn rein optisch ist die Strecke auf der Bautzner Landstraße jetzt startklar. „Aber es stehen noch wichtige Arbeiten aus“, sagt Steffen Lohmann, der Projektleiter der Verkehrsbetriebe für den Gleisabschnitt.

So müssen in den nächsten Tagen die Fahrleitungen, die jetzt nur provisorisch an den Oberleitungen befestigt sind, richtig verdrahtet werden. Auf den Fußwegen zwischen Elisabeth- und Grundstraße gibt es noch viele offene Bereiche. „Das sind meist die Hausanschlussstellen der Drewag. Dort muss noch gepflastert werden. Weil die Bagger nicht auf den Fußweg passen, benötigen wir die Straßensperrung noch bis nächsten Freitag“, sagt Lohmann. Auch die Vermesser sind auf den Gleisen unterwegs. Um ihre genaue Lage in das Kataster der Stadt einzupflegen, wird jetzt gemessen. „Dazu ist ja später keine Zeit mehr“, so Lohmann.

Ab Montag wird zudem ein sehr breiter und 20 Meter langer Wagen auf den Gleisen unterwegs sein. „Unser Schienenschleifwagen gibt wortwörtlich den letzten Schliff. Die Gleise kommen ja roh aus dem Walzwerk und müssen noch entgratet werden“, sagt der Bauleiter. Dazu wird die stadtauswärtige Fahrbahn auf die Südseite verlegt, sonst kämen die Autos nicht am Spezialfahrzeug vorbei. Bis Freitag wird außerdem der Mittelstreifen markiert und muss auch der Asphalt noch an einigen Stellen aufgeschnitten und abgedichtetwerden, so Lohmann. Sonst würde Wasser zwischen die aneinandergefügten Schichten laufen und die Straßendecke bei Frost aufbrechen.

Heute sind wir sehr froh, den Bühlauer Abschnitt schon eine Woche eher als geplant übergeben zu können“, sagt der Bauleiter. Denn anfangs stand das Vorhaben unter keinem guten Stern. Zunächst verzögerte eine Klage der Anwohner den Baubeginn. Sie befürchteten, dass sich durch den breiteren Gleisabstand künftig lange Staus hinter der Straßenbahn bilden. Denn die nördliche Fahrspurist durch die Gleisverschiebung um 55 Zentimeter schmaler geworden. Ob sich der Stau bewahrheitet, ist bald klar. Dann führte das Juni- Hochwasser dazu, dass die Bautzner Landstraße nicht wie geplant gesperrt werden konnte. Sie war die einzige durchgehende Verbindung in die Stadtund sollte nicht beeinträchtigt werden. „Drei Wochen haben wir dadurch verloren“, erinnert sich Lohmann. Ohne neue Planungen hätten die Arbeiten nicht vor Weihnachten beendet sein können. „Wir haben deshalb viel parallel gebaut, was vorher anders vorbereitet war. Die Firmen waren zweischichtig und sonntags im Einsatz. Sie haben super mitgezogen, dafür sind wir sehr dankbar“, so Lohmann. Vor allem angesichts der heißen Sommertemperaturen, die den Gleisbauern ohne Schatten ziemlich zusetzten.

Auch die Absprachen mit den Anwohnern zu offenen Zufahrten hätte gut funktioniert, schätzt Lohmann ein. „Wir haben kein böses Wort gehört. Das ist nicht auf jeder Baustelle so“, sagt der Projektleiter.

Ab 23. November soll die Straßenbahn endlich wieder von Zschertnitz bis Bühlau durchfahren. Vorbei das ewige Umsteigen in den Ersatzbus, die prall gefüllten Busse und die Fahrt duch Bühlaus enge Nebenstraßen. Für die Fahrgäste war der Bau der Bautzner Straße und Landstraße echt hart und mit langen Fahrzeiten verbunden“, sagt auch DVB- Sprecher Falk Lösch. „Aber jetzt ist die Strecke fast durchgängig in gutem Zustand“. Menschen mit Einschränkungen werden diese Sicht allerdings nicht teilen. Denn die Haltestellen sind nicht behindertengerecht gebaut worden.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 16./17. November 2013

 

15.11.2013; 19:41:24 [96]

Kommt eine Elbquerung zur Messe?

Verkehrsplaner empfehlen eine zusätzliche Elbquerung von Pieschen zum Ostragehege. Ideal wäre eine Brücke.

Pieschen braucht eine zusätzliche Elbquerung. Und das schon bald. Das zeigen die aktuellen Prognosen zur Verkehrsentwicklung in Dresden. Das ist nicht wirklich neu, aber jetzt im Verkehrsentwicklungsplan 2025 schwarz auf weiß nachzulesen. Die Verkehrsplaner schlagen deshalb eine weitere Elbbrücke in Verlängerung der Erfurter Straße. „ Dieser Standort sollte nicht aufgegeben werden“, sagt Johann Schmidt, der im Stadtplanungsamt für Verkehrsentwickung zuständig ist.

Doch bis es diese Brücke wirklich geben wird, vergehen noch Jahre. Die Stadtplaner rechnen damit, dass diese erst nach 2025 gebaut wird. Deshalb muss eine Zwischenlösung her. Die Verkehrsingenieure schlagen eine Fährverbindung vom Pieschener Winkel ins Ostragehege vor. Damit würde nicht nur eine bessere Anbindung zum Messegelände geschaffen, sondern auch der Verkehr am Dreyßigplatz, ind der Washingtonstraße und auf der Flügelwegbrücke entlastet.

Jedoch lehnen die Dresdner Verkehrsbetriebe eine Fährverbindung seit Jahren ab. Der Testbetrieb zum Kirchentag vor zwei Jahren in Höhe der Eisenstädter Straße brachte nicht den gewünschten Erfolg. „Unsere Argumente haben sich nicht geändert“, erklärt DVB- Sprecher Falk Lösch. Wirtschaftlich sei eine zusätzliche Fährverbindung an alter Stelle nicht vertretbar. Zunächst müssen ein Fährboot beschafftund passende Anlegestellen gebaut werden. Als weitere Hürden sieht Lösch die Zulassung der Fährstelle im Elbbogen, den Bau eines barrierefreien Zugangs und die Hochwassersicherung. Auch wären die Betriebskosten nicht unerheblich.

Ein Hoffnungsschimmer bleibt. Denn sobald der Stadtrat diese Fährverbindung beschließt und die DVB damit beauftragt, werde man sich nicht verweigern. Schließlich würde die Stadt das Vorhaben dann mitfinanzieren.

Quelle: Säschsische Zeitung vom 09. / 10. November 2013

 

15.11.2013; 19:40:26 [95]

Statistik zum "Schwarzfahren"

Sachsens kreisfreie Stadte gehören zu Deutschlands Schwarzfahr- Hochburgen. Dabei werden längst nicht alle erwischt.

Eine Studie des Onlineportals Reisen.de ermittelte Deutschlands Schwarzfahr- Hochburgen. Im vorderen Feld mit dabei: Chemnitz auf Platz 16 mit 1.001 Schwarzfahrten auf 100.000 Einwohner (absolut: 2.433). Direkt dahinter Dresden mit 981 (5.195) und Leipzig mit 970 (5.158) Schwarzfahrten. Damit liegen die Städte durchschnittlich 70 Prozent über normal und bescheren Sachsen im Ländervergleich den vierten Platz hinter Bremen, Hamburg und Nordrhein- Westfalen. Spitzenreiter bei den Städten ist Dortmund mit 1.756 (10.203) Schwarzfahrten.

Analysiert wurden die zur Anzeige gebrachten Delikte im ÖPNV, bei der Deutschen Bahn, Regionalbahnen, Busunternehmen und Taxi- Unternehmen der 80 größten deutschen Städte.

Wir erfassen mit unserer Studie natürlich nicht alle Schwarzfahrer. Wer zum Beispiel das erhöhte beförderungsentgelt zahlt, wird nicht angezeigt“, erklärt der Studienverantwortliche Thomas Neubert. „Außerdem hängt es auch davon ab, wie oft kontrolliert wird.“ Da sei die Dunkelziffer groß. „Unsere Studie ist also ein Ausriss der Gesamtsituation, aber ein gutes Spiegelbild.“

Quelle: Morgenpost vom 27.10.2013

 

11.11.2013; 22:39:02 [94]

Neue Buslinie 64 kommt gut bei den Fahrgästen an

Wochentags nutzen 16.000 Fahrgäste die neue Verbindung über die Waldschlößchenbrücke. Es sollen noch mehr werden.

Auf den ersten Blick hat sich nur die Liniennummer geändert. War das Hülße-Gymnasium in Reick einst für die Buslinie 74 Endstation, ist es seit August die 64. Kleine Änderung mit großer Wirkung: Die neue Linie 64 verbindet seit der Eröffnung der Waldschlößchenbrücke Kaditz mit Reick. "Bei den Schülern und Lehrern ist die neue Linie sehr beliebt", lobt Cornelia Hiller, Leiterin des Hülße-Gymnasiums. "Dadurch sind nun weitere Stadtteile außerhalb unseres Einzugsgebietes direkt erreichbar." Auch die DVB ziehen nach mehr als zwei Monaten der neuen Linie 64 ein positives Fazit. Sie verbindet die alte 64 zwischen Kaditz und Waldschlößchen mit der ehemaligen 74 zwischen Reick und Johannstadt.

Die Zahlen: Umstellung bringt täglich 2.600 Fahrgäste mehr

Dass die neue Linie 64 gut bei den Kunden ankommt, freut die DVB - und bestätigt die Prognosen. An Wochentagen sind rund 16.000 Fahrgäste zwischen Kaditz und Reick unterwegs. "So haben es die Verkehrsplaner und Marktforscher vorausgesagt", erklärt DVB-Sprecher Falk Lösch. 2012 waren es auf der alten 64 zwischen Kaditz und Radeberger Vorstadt wochentags 10.200 Fahrgäste, 3.200 auf der 74. "Wir haben also mit der durchgehenden Führung einen Zuwachs von etwa 2.600 Fahrgästen täglich." Allerdings kommt das Plus auch von Fahrgästen, die von anderen Linien wie der Straßenbahnlinie 6 abgewandert sind. "Dazu liegen uns aber bisher noch keine konkreten Zahlen vor."

Die Baustellen: Unklarheit über Signalisierung an der Fetscherstraße

Die anfänglichen Schwierigkeiten auf der neuen Route sind im Wesentlichen beseitigt. "Es läuft sich ein", sagt Lösch. Staus auf der Stauffenberg- und Borsbergstraße hatten in den vergangenen Wochen zu Verschiebungen im Fahrplan geführt. Mit der Freigabe der BOrsbergstraße hat sich die Situation jedoch entspannt. Auch in der Radeberger Vorstadt haben sich die Gemüter geruhigt: Weil die neue 64 den Schlenker über den Jägerpark weglässt, fühlten sich dessen Bewohner abgehängt - trotz des neuen Quartierbusses der Linie 74. "Alle haben sich auf das Angebot, das vor allem auf die Fahrzeuggröße noch einmal nachgesteuert wurde, eingestellt." Problematisch ist für die DVB weiterhin die Fetscherstraße. "Unklar ist, was die Stadt hier an Schaltungen verändern wird. Das macht uns einige Sorge", so Lösch. Allen voran der Knotenpunkt Fetscherplatz führt zu Problemen, weil sich hier viele Autoströme, Bus- und Straßenbahnlinien kreuzen. "Das macht die Ampelprogrammierung nicht einfach und wird stets nur ein Kompromiss sein."

Der Plan: 64 soll künftig über Augsburger und Tittmannstraße fahren

Trotz der guten Zahlen sehen die DVB noch Luft nach oben. Künftig sollen die Busse über die Augsburger- und Tittmannstraße fahren. "Erst dann kann die 64 wirklich erfolgreich sein", so Lösch. Von dieser Route durch Striesen erhoffen sich die DVB weitere 5.000 Fahrgäste. "Diese Erschließung eines bisher eher unterversorgten Stadtgebietes bringt echten Zulauf für die 64." Zwar könnten die DVB das Fahrgastplus mit ihrer Taktung und den eingesetzten Fahrzeugen problemlos abfedern. Dennoch ist zuerst die Stadt am Zug: Augsburger- und Tittmannstraße müssten zunächst einmal bustauglich ausgebaut werden. Das soll aber nicht vor 2016 geschehen.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 07. November 2013

 

11.11.2013; 22:12:39 [93]

Neue Straßenbahnlinie für Striesen?

Die Verbindung könnte künftig den Bus 61 ersetzen. Heute stellt Bürgermeister Marx die Pläne in einer Bürgerversammung vor.

Unnötig oder genau richtig? Dem aktuellen Verkehrsentwicklungsplan 2025plus zufolge soll in Striesen eine neue Bahnverbindung nach Blasewitz entstehen. Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) stellt heute auf einer Bürgerversammlung der CDU-Stadtratsfraktion die Pläne dazu vor.

Die neue Linie soll vom S-Bahnhof Strehelen über die Tiergartenstraße bis zur Zwinglistraße verlaufen. Danach fährt die Straßenbahn über die Schlüterstraße, den Pohlandplatz und die Augsburger Straße weiter in Richtung Schillerplatz. Laut Verkehrsentwicklungsplan ist die Bahnverbindung zunächst nur eine Option, die in den nächsten Jahren geprüft werden soll. Sollte sie jedoch beschlossen werden, stehen den Stadtteilen Striesen, Gruna und Blasewitz große Veränderungen bevor. So müssten die Straßen für Gleisanlagen zunächst aufwendig saniert werden. Auch die künftige Führung der Buslinien, der Bau neuer Radwege oder wegfallende Parkplätze in den Wohngebietsstraßen werde der CDU-Fraktion zufolge einen großen Einfluss auf den Charakter der betroffenen Stadtteile haben.

Als wahrscheinlicher gelten derzeit die geplanten Trassen der neuen Stadtbahnlinien von Plauen in die Johannstadt und die Verlängerung der Linie 11 nach Weißig. Doch auch hier gibt es wenig Konkretes. DVB und Stadt verweisen unisono auf weit  nach 2020, auch weil bislang kein Geld für den großflächigen Ausbau des Nahverkehrsnetzes bereitsteht. Ob die Verkehrspläne für Striesen und Blasewitz unter diesen Vorzeichen überhaupt eine Chance haben, muss sich erst noch zeigen. Baubürgermeister Marx und seine Fraktionskollegen wollen deshalb zunächst mit den Anwohnern darüber diskutieren.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 05. November 2013

 

11.11.2013; 21:48:39 [92]

Plauener kämpfen weiter um ihre Bahnlinie

Die Initiative Plauen will das Leben im Viertel attraktiver machen. Dabei soll der Blick in die Vergangenheit helfen.

Eine Straßenbahn für Plauen? Wenn es nach Manfred Zweynert geht, würde die schon lange über die Budapester und Chemnitzer Straße zur Bienertmühle fahren. Der 81-jährige setzt sich für eine bessere Anbindung des Stadtteils an das Dresdner Straßenbahnnetz ein. Bisher ohne Erfolg. Noch haben Stadt und DVB keine Zusage über die Fördermittel für das Projekt bekommen. Manfred Zweynert bleibt trotzdem dran. Und bekommt Unterstützung von den Mitgliedern in seiner Initiative Plauen. Dort ist er seit 2012 Vorsitzender.

Vor 17 Jahren wurde die Initiative Plauen gegründet. Schon immer mit nur einem Ziel: den Stadtteil und das Leben dort attraktiver zu machen. Erfolgreich kämpften die Mitglieder gegen den Ausbau der Hofmühlenstraße zur Hauptstraße. Stattdessen ist der historische Dorfkern Altplauen heute gut erhalten und verkehrsberuhigt. Jedes Jahr gibt es zu Pfingsten ein Konzert am Fichteturm. Auch für den Trampelpfad an der Stadtgutstraße wünscht sich Zweynerteine Lösung. Dort gibt es keinen befestigten Gehweg. "Das ist gefährlich", sagt er.

Nicht alle Ziele lassen sich schnell umsetzen. Immer wieder machen die Mitglieder auf Probleme im Stadtteil aufmerksam und schreiben an Ministerien und Politiker oder gestalten Ausstellungen. Die aktuelle Schau widmet sich der 150-jährigen Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Plauen. Durch Zufall ist Manfred Zweynert in der Bibliothek auf das Jubiläum gestoßen. "Die DVB haben mir historische Bilder zur Verfügung gestellt", sagt er. Die Plakate hat der Rentner gefertigt. Nun hängen sie im Ortsamt Plauen aus. Doch nicht mehr lange. Der Verein hat eine neue Ausstellung gefertigt. Dieses Mal geht es um den Hochwasserschutz an der Weißeritz. "Der ist vorzüglich gelungen", sagt Zweynert. Beim Hochwasser im Juni blieb Plauen verschont. Kein neues Thema für den Verein. Es gibt aber genug anderes im Stadtteil zu tun. "Wer uns dabei helfen will, kann gern mitmachen", sagt er.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 29. Oktober 2013

 

11.11.2013; 21:41:42 [91]

 

Verkehrsbetriebe warnen vor Streik im Busverkehr von Subunternehmen

Etliche Busfahrer sollen heute ihre Arbeit niederlegen. Besonders eng wird es im Dresdner Westen.

Maximal jeder fünfte Bus könnte heute wegen eines Streiks der Dienstleistungs-gewerkschaft Verdi ausfallen. Betroffen sind Busunternehmen, die im Auftrag der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) auch in Dresden unterwegs sind. Nach Angaben des DVB- Sprechers Falk Lösch decken sie etwa 20 Prozent des städtischen Bus- Angebots ab. Die Subunternehmen seien üblicherweise auf den Linien 61, 62, 63, 65, 66, 75, 84, 85, 86, 87, 90 und 92 sowie im Ersatzverkehr für die Straßenbahnlinien 11 und 12 im Einsatz. Überwiegend sei jedoch der Stadtrand betroffen. Die Straßenbahnen sind fahrplanmäßig unterwegs.

Da die Subunternehmen immer nur enzelne Fahrten auf einer Strecke übernehmen, droht keine Stillegung einer kompletten Linie. Die größten Ausfälle erwarten die Verkehrsbetriebe auf der Linie 87 von Striesen nach Mockritz, auf der Linie 90 zwischen Löbtau und Gompitz und auf der Linie 92 von Cotta nach Ockerwitz. Auf diesen Strecken werden vergleichsweise viele Fahrten von den Subunternehmen abgedeckt. Noch unklar ist, ob einzelne fahrten durch DVB- Busse ersetzt werden.

Beginnen soll der Streik um 4 Uhr morgens. Unklar ist jedoch noch, ob es sich bei dem Streik um einen kurzen Warnstreik über mehrere Stunden oder um einen dauerhaften Ausstand über den gesamten Tag handelt. Verdi war gestern zu keiner Stellungnahme zu erreichen. Fahrgäste können sich heute in den DVB- Servicepunkten, per Telefon- Hotline sowie auf der Internetseite und mit den Diensten Twitter und Facebook über die Behinderungen informieren.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 06. November 2013

 

 

Streik sorgte für Schlangen an den Haltestellen

Busfahrer von Subunternehmen der DVB fordern bessere Arbeitsbedingungen. Für viele Fahrgäste bedeutete das gestern vor allem eins: warten.

Gestern Morgen auf einem Betriebshof in Gruna: Hier stehen die Busse von Taeter Tours in Reih und Glied. Eigentlich sollten sie gerade auf Dresdens Straßen unterwegs sein.Doch das Subunternehmen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) wird bestreikt.

Demonstrativ stellen sich die Fahrer mit „Warnstreik“- Plakaten vor ihre Busse. Mit dabei ist auch Frank Fischer, der Verdi- Geschäftsführer des Bezirks Dresden- Oberelbe. „Die Beschäftigten haben mit dieser Maßnahme gezeigt, dass sie zu ihren Forderungen stehen.“, erklärt er. Die streikenden Männer und Frauen von Taeter Tours wollen unter anderem gerechtere Löhne, mindestens 28 Urlaubstage im Jahr und eine Jährliche Sonderzahlung von 620 Euro. Auch solle es keine Schichten von über zwölf Stunden mehr geben, ergänzt Jürgen Becker vom Fachbereich Verkehr bei Verdi. Um ihre Forderungen durchzusetzen haben die Beschäftigten von zwei Subunternehmen der DVB gestern Morgen für mehrere Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Neben Taeter Tours wurde auch bei Satra Eberhardt gestreikt.

Insgesamt 35 von 165 Linienbussen blieben zwischen 4 und 8 Uhr morgens in ihren Depots. Da sie auf DVB- Linien, vorallem am Stadtrand, eingesetzt werden, gab es Fahrtausfälle und längere Wartezeiten. Geschätzte 30.000 Fahrgäste mussten sich teils mehrere Minuten lang gedulden, bis der nächste Bus kam. Besonders auf den Linien 65 und 90 musste laut DVB- Angaben lange gewartet werden, die 92 fuhr zeitweise gar nicht. Auch auf vielen 60er- und 80er- Strecken fielen Fahrten aus. Insgesamt waren 13 Buslinien betroffen; die Straßenbahnen fuhren weiter regelmäßig. Viele Fahrgäste überraschte der Streik auf dem Weg zur Arbeit. Die DVB beantworteten auf Twitter Fragen zu Abfahrtszeiten.

Der Streik kam plötzlich: Erst am Dienstagabend hatte Verdi über den Arbeitskampf informiert. Da war noch nicht klar, ob es bei einem Warnstreik bleiben würde. Die Beschäftigten von Taeter Tours kämpfen seit zehn Monaten für bessere Arbeitsbedingungen, die Mitarbeiter von Satra Eberhardt stellten ihre Forderungen schon im Mai vergangenen Jahres. „Nun muss sich der Arbeitgeber positionieren, wie es weitergeht“, so Fischer.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 07. November 2013

 

11.11.2013; 21:39:16 [90]

Tatras wieder im Planeinsatz

Zu vielen Niederflurwagen stehen in der Werkstatt. Deshalb gehen ausrangierte Bahnen ab heute wieder in den Liniendienst.

Ab heute fahren wieder zwei der 50 Jahre alten Tatra- Bahnen auf der Linie 8 zwischen Hellerau und Südvorstadt. „Voraussichtlich bis Weihnachten“, sagt DVB- Sprecher Falk Lösch. Die geringe Fahrzeugreserve trifft die Verkehrsbetriebe zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Weil die Borsbergstraße wieder für die Straßenbahn freigegeben ist, werden insgesamt wieder mehr Fahrzeuge gebraucht. Hinzu kommt, dass viele der modernen Niederflurbahnen derzeit in der Werkstatt stehen. Die Trams erhalten neue Bordcomputer, ebenso klopft der TÜV zur achtjährigen Hauptuntersuchung an die Tür. Des weiteren werden Straßenbahnen repariert, die bei Unfällen beschädigt wurden. „Das verschärft die Fahrzeugsituation noch einmal“, so Lösch. Sämtliche Reservefahrzeuge stünden jetzt im Liniendienst. In den nächsten Wochen dürfte sich die Lage weiter anspannen. Denn mit der Eröffnung des Striezelmarktes am 27. November sollen die Bahnen häufiger fahren.

Die Verkehrsbetriebe haben die Linie 8 nicht zufällig für die Tatras ausgewählt, sagt der Sprecher. Laut Statistik seien hier die wenigsten Mütter mit Kinderwagen unterwegs. Außerdem würden vergleichsweise wenige behinderte Menschen mitfahren. Damit zum Beispiel Rollstuhlfahrer trotzdem die Chance hätten, die Linie zu nutzen, sollen Niederflurbahnen und Tatras im Wechsel fahren. Die meisten Dresdner mit Behinderungen seien laut DVB in Verbänden organisiert. Dort habe man die Fahrpläne hingeschickt. Entweder es findet sich ein anderer Fahrgast der hilft, oder derjenige müsse auf die nächste Straßenbahn zehn Minuten später warten.

Im Mai 2010 waren die Tatras aus dem Liniendienst verabschiedet worden. Die 14 am besten erhaltenen Wagen haben die DVB als Reserve behalten. Über die Hälfte der Straßenbahnfahrer kann die Fahrzeuge noch bedienen.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 01. November 2013

 

01.11.2013; 18:16:03 [89]

Bergbahnen in der Durchsicht - Winterfahrpläne treten in Kraft

Der Winterfahrplan für Fähren und Bergbahnen tritt heute in Kraft. Wegen Inspektionen fallen die Bahnen tagelang aus.

Für Elbfähren und Loschwitzer Bergbahnen gilt ab heute der Winterfahrplan. Das teilen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mit. Fahrgäste müssen sich vor allem darauf einrichten, dass Verbindungen am späten Abend entfallen. Auch in den Morgenstunden gibt es Veränderungen.

Für die Loschwitzer Bergbahnen, die vom Körnerplatz starten, gelten ab heute neue Zeiten. Die Standseilbahn zum Weißen Hirsch pendelt täglich zwischen 6.30 Uhr und 20.30 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen ab 9 Uhr. Vier Verbindungen in den Abendstunden fallen weg. Die Schwebebahn zwischen Körnerplatz und Oberloschwitz ist ab heute zwischen 10 und 18 Uhr unterwegs. Damit entfallen zwei Verbindungen in den Morgen- und acht Verbindungen in den Abendstunden.

Parallel zur Umstellung auf den Winterfahrplan stehen auch die Termine zur Revision der Bergbahnen an. Mit der Durchsicht stellen die Verkehrsbetriebe sicher, dass die Fahrzeuge zuverlässig ihren Dienst verrichten. Bei dieser Routinekontrolle, die zweimal jährlich stattfindet, wird ab kommenden Montag die Schwebebahn untersucht. Bis zum 15. November verkehrt sie deshalb nicht.

Ab 18. November ist die Standseilbahn an der Reihe, die ebenfalls eine zwölftägige Zwangspause einlegen wird. Im Frühjahr 2014 folgt dann die nächste Kontrolle.

Die Fähren zwischen Johannstadt und Neustadt sowie zwischen Niederpoyritz und Laubegast pendeln nach dem neuen Fahrplan wie gewohnt im Zehn- Minuten- Takt, jedoch zwischen 6.30 Uhr und 20.30 Uhr über die Elbe, an Wochenenden und Feiertagen ab 9.30 Uhr. Die Autofähren zwischen Pillnitz und Kleinzschachwitz sind werktags zwischen 5.30 Uhr und 21.30 Uhr unterwegs, am Wochenende und Feiertagen ab 8 Uhr. Nach 21.30 Uhr werden bis Mitternacht nur Personen über die Elbe befördert, jedoch keine Autos mehr.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 01. November 2013

 

31.10.2013; 19:04:56 [88]

Wartehäuschen: Top Design - null Wetterschutz!

(Zum Vergrößern bitte auf Foto klicken)

Neuer Unterstand sorgt bei einigen für Frust

Lange wurde an der Hoyerswerdaer Straße „herum gedoktert". Nun ist sie fertig, inklusive der neuen Haltestelle. Doch das Wartehaus unterscheidet sich deutlich von den in Dresden üblichen – auch, weil es viel Wind durchlässt.

„Was für einen Sinn hat dieses Wartehäuschen?", schimpft Mirco Sobert. Jeden Morgen steht der 42-Jährige auf der Hoyerswerdaer Straße und wirklich glücklich ist er nicht. „Das Haus bietet keinen richtigen Schutz vor dem Wind!" Das vielleicht nicht, aber es ist zumindest ein Einzelstück: „Den Unterstand hat Architekt Jörg Düsterhoff exklusiv für diesen Standort entworfen", erklärt Anja Ehrhardt, Sprecherin der DVB AG. „Ein Standardmodell war sowohl aus Platzgründen als auch aus Sicht der Stadtgestaltung und des Denkmalschutzes nicht möglich", erklärt sie und zählt die Vorteile des neuen Unterstands auf: „Das Wartehäuschen bietet trotz des schmalen Gehwegs etwas Wetterschutz und Platz zum Sitzen. Es fügt sich harmonisch in den Straßenzug mit seinen historischen Fassaden ein."

Ganz abgeschlossen ist das Projekt übrigens noch nicht: So werden unten an den drei Glasscheiben noch LED-Leuchten montiert.

Laut DVB wird es auch in Zukunft Haltestellen geben, die ein exklusiv gestaltetes Dach erhalten – wie an den Haltestellen „Postplatz", „Altmarkt" und „Zoo". Hoffentlich mit etwas mehr Schutz.

Quelle: Wochenkurier vom 23. Oktober 2013

 

31.10.2013; 14:28:10 [87]

Fahrpreisanhebungen im Verkehrsverbund Oberelbe

Am Freitag erhöht der VVO seine Preise. Vor allem Gelegenheitsfahrer sind betroffen. Derzeit werden die Automaten umgestellt

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Preiserhöhung. Rund 350 Fahrkartenautomaten müssen allein in Dresden an Haltestellen sowie in Bussen und Bahnen umgestellt werden. Schließlich sind ab Freitag neue Preise fällig. Und die müssen allen Fahrgästen auch entsprechend angezeigt werden, wenn sie ein Ticket lösen wollen. "Das passiert heutzutage mit wenigen Handgriffen per Computer", erklärt Falk Lösch, Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe. Lediglich die Software werde angepasst. Probleme habe es bei der Umstellung bisher nicht gegeben.

Die Preise für die Fahrkarten des VVO, zu dem auch die DVB gehören, steigen um durchschnittlich 3,6 Prozent. Betroffen sind vor allem diejenigen, die nur gelegentlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind. Sie zahlen für einen Einzelfahrschein künftig 2,20 Euro statt wie bisher zwei Euro. Auch die Viererkarten werden teurer. Sie kosten 7,80 Euro. Bisher konnte man sie für 7,50 Euro kaufen. Auch wer ein Fahrrad in Bus oder Bahn transportieren will, muss mehr zahlen. Bislang lösten die Kunden eine ermäßigte Einzelkarte für 1,40 Euro. Die Fahrrad-Tageskarte, die neu eingeführt wird, kostet zwei Euro. Allerdings kann sie nicht in Bus und Bahn direkt gekauft werden. Wer also plant, sein Rad auf einen Ausflug mitzunehmen, sollte die Fahrkarte an einem Automaten an der Haltestelle oder im Kundenzentrum erwerben. Für Vielfahrer fällt die Preiserhöhung vergleichsweise gering aus. So kostet eine ABO-Monatskarte dann 47,50 Euro statt bisher 46 Euro. Als Grund für die Tarifänderungen gibt der Verkehrsverbund unter anderem die deutlich teureren Dieselkraftstoffe an. Diese seien im Jahr 2012 um 6,5 Prozent gestiegen, für dieses Jahr wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet.

Einzelfahrscheine, Tageskarten, Wochen- und Monatskarten zum alten Preis können bis 30. November genutzt werden. Viererkarten werden bis zum 31. Januar anerkannt. Jahreskarten für das laufende Jahr gelten bis zum 01. Januar. Nicht genutzte Fahrkarten zum alten Preis können in Servicezentren des VVO bis zm 31. März umgetauscht werden.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 30. Oktober 2013

 

31.10.2013; 14:25:43 [86]

Streckenfreigabe auf der Borsbergstraße

An der Spenerstraße ist neben dem Kaufland extra eine neue Haltestelle gebaut worden. Sie hat eine besondere Funktion.

Auf den Feiertag freut sich Julia Bohse jetzt besonders. Nicht nur über die freie Zeit. „Ich bin so froh dass die Bahnen endlich wieder normal fahren.“ Die Striesener musste seit Mitte März auf dem Weg zu ihrer Arbeit im Zentrum immer in den Ersatzbus bis zum Fetscherplatz steigen. Dabei verlor sie täglich reichlich zehn Minuten. Doch damit ist nun Schluss. Ab morgen, 3.30 Uhr, fahren die Straßenbahnlinien 4 und 10 wieder wie gewohnt. Gut zwei Wochen früher endet die Bauzeit für den ersten Abschnitt der maroden Ost- Magistrale Borsberg- / Schandauer Straße.

Die neue Zentralhaltestelle: Hier wird künftig von Bus in Bahn umgestiegen

Nicht nur die Fahrbahnen sind saniert, auch die Anlagen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) wurden komplett umgebaut. Dabei ist unweit des Kauflandes die neue Zentralhaltestelle unter dem Namen „Spenerstraße“ entstanden. „Der Abstand zwischen der Mosen- und der Bergmannstraße war schon ziemlich groß“, erklärt DVB- Sprecher Falk Lösch einen Grund. Besonders, da ringsum immer mehr neue Häuser gebaut wurden und sich vermehrt Gewerbe angesiedelt hat.

Doch die inselförmige Haltestelle hat künftig auch noch eine andere, wichtige Bedeutung. Das Umsteigen vom Bus 63 in die Straßenbahnlinien 4 und 10 ist hier möglich. Ab 1. November auch vom Bus 64, der dann vom Fetscherplatz bis zur Spenerstraße verlängert wird. Der Haltebereich ist 61 Meter lang. So können, ähnlich wie an der Zwinglistraße, eine Bahn und ein Bus hintereinander stehen und aufeinander warten. Denn abends, nachts sowie am Wochenende morgens garantieren die DVB bestimmte Anschlüsse, die es bisher an der Bergmannstraße gab. Ab Freitag ist das Warten zwischen der 4 und der 63 auf die Spenerstraße verlegt.

Informationen und Abfahrtszeiten können die Fahrgäste bald an einer großen elektronischen Anzeigetafel ablesen. Die wird in den nächsten Wochen nachgerüstet. „Dabei handelt es sich um die neueste Generation mit LED- Licht“, sagt Lösch. „Die ist deutlich besser zu erkennen“.

Die neue Technik: Das Einsteigen ist einfacher und die Schienen leiser

Kleinere Fahrgastinformationstafeln haben auch die anderen drei Haltestellen im Baufeld an der Mosen-, der Bergmannstraße und am Pohlandplatz. Wie die Spenerstraße sind sie jetzt ebenfalls barrierefrei. Durch das sogenannte Dresdner Kombiboard, eine Eigenkreation der DVB, stoppen sowohl Bahnen als auch die Niederflur- Busse so, dass die Fahrgäste bequem und nahezu ebenerdig ein- und aussteigen können.

An der Kreuzung Spener- / Müller- Berset- / Schandauer Straße regelt ab sofort eine Ampel den Verkehr. Damit wird es nicht nur für die Fußgänger sicher, die zur Haltestelle wollen. Auch andere Verkehrsteilnehmer, die an dieser stark frequentierten Kreuzung oft zu lange aufs Queren oder Linksabbiegen warten mussten, profitieren davon. Die Taktzeiten auf den Bahn- und Busstrecken werden nicht geändert. Durch die zusätzliche Haltestelle verlängert sich zwar die Fahrzeit etwas. „Wir hoffen aber, dass wir das durch die neuen Gleise wieder rausfahren können“, sagt Lösch. Außerdem gehe das Ein- und Aussteigen durch die barrierefreien Haltestellen schneller, ergänzt Andreas Neukirch, Leiter für Planung und Bau bei den DVB. Insgesamt wurden in jede Richtung 1.895 Meter Gleise verbaut. Zusammen mit dem Untergrund würden sie wesentlich länger halten als alte Schienen auf einem Schotterbett. „Zudem sind sie schalltechnisch optimiert.“ 39 Fahrleitungsmastenmussten zusätzlich aufgestellt werden. 4.780 Meter Leitungen und Tragseile wurden daran montiert.

Die Perspektive: Alle Haltestellen werden ab 2014 barrierefrei

Ab Februar soll der nächste Abschnitt der Holperpiste Schandauer in Angriff genommen werden, von der Junghans- bis zur Ludwig- Hartmann- Straße. Zumindest sieht das der Plan von Stadt und DVB so vor. Die haltestellen Gottleubaer, Altenberger und Ludwig- Hartmann- Straße werden bis November 2014 ebenso barrierefrei gestaltet.

2015 soll dann der letzte Abschnitt der Verbindung bis zur Schlömilchstraße folgen. Die Unterlagen dafür werden gerade zusammengestellt, erklärt Neukirch. Vieles hänge auch davon ab, was aus dem alten Straßenbahnhof in Tolkewitz wird. Geht es nach den DVB, wird die Ludwig- Hartmann- Straße dabei zweigleisig ausgebaut. Auf der schmalen Fahrbahn würden nicht nur verschlissene Gleise ersetzt, sondern auch die wartungsintensiven Weichen verschwinden. Für Autofahrer würde die Verkehrsführung dann eindeutiger. Heute wissen Ortsunkundige oft nicht, wie sie sich verhalten sollen, wenn ihnen eine Bahn auf ihrer eigenen Spur entgegenkommt.

Die Bahn- und Busstrecken beziehungsweise -linien sollen sich in den nächsten Jahren nicht ändern, sagt Lösch. Bis auf eine Ausnahme: Im Moment fährt jeder zweite Bus der Linie 64 bis nach Reick, der andere endet ab November an der Spenerstraße. Perspektivisch soll dieser bis zu Zwinglistraße verlängert werden.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 30. Oktober 2013

 

29.10.2013; 19:36:43 [85]

Aufgrund von Fahrzeugmangel kommen wieder Tatras zum Einsatz

Weil den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) die Straßenbahnen ausgehen, werden ab November die alten Tatra-Wagen aus dem Depot geholt. Wie das Unternehmen mitteilte, kommen die eigentlich ausrangierten Bahnen bis Weihnachten wieder auf der Linie 8 zum Einsatz.

Grund dafür ist, dass die DVB in der Adventszeit mit mehr Bahnen im Stadtzentrum im Einsatz sein wollen. Da zudem ab dem 31. Oktober die Linien 4 und 10 wieder über die Borsbergstraße fahren, reichen die 166 Niederflurstraßenbahnen der DVB schlicht nicht mehr aus.

Denn neben der normalen Wartung – die DVB weisen darauf hin, dass inzwischen auch die ersten der modernen Bahnen fast 20 Jahre alt sind – werden nach und nach die Bordcomputer der Straßenbahnen für das rechnergestützten Betriebsleitsystem der Verkehrsbetriebe fit gemacht. All das führt zum Engpass auf der Schiene.

Für die Linie 8 habe man sich entschieden, weil hier die Nachfrage in der Vorweihnachtszeit nicht ganz so stark sei, wie auf anderen Strecken. Zudem sei der Anteil der mobilitätseingeschränkter Passagiere, die die Stufen der alten Tatra-Wagen nicht allein schaffen, vergleichsweise gering. Der Einsatz sei mit den Behindertenverbänden der Stadt abgestimmt. Dort sind auch die Abfahrtszeiten hinterlegt. Zudem fahren Tatra- und Niederflurbahnen immer im Wechsel. Die Tatra-Bahnen werden nur wochentags und auf festgelegten Kursen eingesetzt, versichern die DVB.

Die ersten Niederflurwagen haben die DVB im Jahr 1996 in Betrieb genommen. 2010 war die Umstellung abgeschlossen. Seither stehen die alten Tatra-Bahnen, im Moment sind es laut DVB noch 14 Wagen, als Notfall-Reserve und für Sonderfahrten, zum Beispiel als Kinderstraßenbahn "Lottchen" bereit.

Quelle: DNN-Online, 29.10.2013

 

29.10.2013; 16:37:29 [84]

Längster Bus der Welt in Aktion

Auf der hauseigenen Teststrecke präsentieren Forscher ihre Entwicklung. Kommt der Bus auch in Dresden zum Einsatz?

Ein weißer Riese schlich gestern durch Räcknitz, einer mit besonders großem Bauch. Mehr als 250 Menschen haben in dem Bus Platz, den das Dresdner Fraunhofer- Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) innerhalb von drei Jahren entwickelt hat. Mit 30 Metern Länge gilt er als größter Bus der Welt. Für einen Beitrag des MDR- Magazins „Einfach genial“ fuhren gestern etwa 60 Studenten darin mit. Minutenlang drehte der Riesenbus seine Runden auf der hauseigenen Teststrecke des Instituts an der Zeunerstraße.

Das hatte durchaus Drehwurmpotenzial und war für manche ein spannendes Erlebnis. „Wenn man hinten gesessen hat, konnte man sehen, wie vorne gefahren wird“, sagt Christoph Krahl. Nach dem Test- Trip fachsimpelt der Maschinenbaustudent mit seinem Kommilitonen Samuel Pantke. Und beide hatten schon Ideen, wie der Riesenbus in Dresden eingesetzt werden könnte. „Wenn es die Straßen zulassen würden, wäre es eine sinnvolle Alternative zum Bus 61“, vermutet Krahl. Der bringt die Studenten aus den westlichen Stadtteilen zur Uni und zur Bibliothek Slub und ist zu Stoßzeiten proppenvoll.

Doch auf Dresdens Straßen wird der Riesenbus kaum zum Einsatz kommen, erklärt Richard Kratzing, der beim Fraunhofer- Institut die Arbeitsgruppe Elektromobilität leitet. Denn wo es gute Straßenbahnsysteme gibt, werden die lieber aus- als abgebaut. Institutsleiter Matthias Klingner ergänzt, dass sich die Dresdner Entwicklung für Städte eignet, in denen das Bussystem an Grenzen stößt, so wie Ingolstadt oder Aachen. Gute Chancen für das Gefährt rechnet sich Klingner auch für wachsende Städte wie Asien und Lateinamerika aus. Auf die Lebensdauer eines Fahrzeugs betrachtet sei der Bus halb so teuer wie eine Straßenbahn. Immer wieder hat er Politiker, Unternehmer und Ingenieure zu Gast, die sich für das Fahrzeug interessieren.

Das kann Klingner seit März auf einem Testoval vorführen, das neben dem Institut zwischen Bibliothek Slub und Volkspark liegt. Zusammen mit einem Neubau wurde die Strecke in Form einer 8 für 3,4 Millionen Euro errichtet. Für die Fraunhofer- Leute ein großer Vorteil, denn vorher mussten Interessenten immer zu Teststrecken nach Bautzen, Großenhain oder zum Lausitzring kutschiert werden. Gegen den Bau der Asphaltpiste hatten Nachbarn protestiert, weil sie eine Belastung durch Lärm und Abgase fürchteten. Doch in der Regel wird die Teststrecke nur wenige Stunden pro Woche genutzt, sagt Institutschef Klingner. „Die Leute haben sich damit angefreundet. Es stört wirklich nicht.“

Den Riesenbus nennen die Fraunhoferforscher Autotram. Er ist flexibel wie ein Bus, was gerade bei Baustellen von Vorteil ist. Und er kann ähnlich wie eine Straßenbahn, viele Personen mitnehmen und fährt dank ausgeklügelter Achsentechnik wie auf einer virtuellen Schiene. „Im Grunde werden die Vorteile aus beiden Systemen kombiniert“, sagt die Sprecherin des Instituts, Elke Sähn.

Besonderes Merkmal der Autotram sind die fünf Achsen: Vier davon sind lenkbar. „Sonst könnten Sie den Bus nicht betreiben“, so Sprecherin Sähn. Der Prototyp koste etwa eine Million Euro. Allerdings könnten künftige Käufer auf bestimmte Ausstattungsmerkmale verzichten, etwa auf den Hybridantrieb. So werden die Fahrgäste vielleicht nicht alle technischen Finessen erleben wie die Studenten gestern. Und wie das Kamerateam vom MDR. Der Sender zeigt den Beitrag voraussichtlich am 26. November um 19.50 Uhr.

Ein Video dazu gibt es hier!

Quelle: Sächsische Zeitung vom 24. Oktober 2013

 

21.10.2013; 16:50:22 [83]

Freitaler blockieren neue Verbindung nach Dresden

Die Verkehrsbetriebe wollen den Busverkehr im Süden verbessern. Dafür wird die Linie 71 gestrichen. Trotz großer Kritik.

Montagmorgen an der Wendeschleife Coschütz: Der Bus der Linie B hält an der Haltestelle. Pendler steigen aus und müssen warten. Denn die Möglichkeit zur schnellen Weiterfahrt in die Dresdner Innenstadt gibt es nicht. Bis zu einer Viertelstunde stehen die Fahrgäste, um in den Bus der Linie 66 nach Prohlis einsteigen zu können. Bei Regen und schlechtem Wetter ist das kein Vergnügen. Das Problem sollte eigentlich schon im Sommer erledigt sein. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) planen in Zusammenarbeit mit dem Regionalverkehr Dresden (RVD) eine durchgängige Linie von Freital über Coschütz bis zum Hauptbahnhof und weiter nach Prohlis.

Doch die Pläne liegen auf Eis. Erst im nächsten Jahr rechnet Jan Bleis, Centerleiter Verkehrsmanagement und Marketing bei den DVB, mit dem Start der neuen Nonstop- Verbindung. „Wenn bis Ende Oktober alle Entscheidungen und vielleicht eine Lösung stehen, wäre eine Umstellung zu unserem Fahrplanwechsel am 6. Januar noch möglich“, sagt er. Klappt das nicht, müssten die Fahrgäste noch bis zum Frühjahr auf die neue Linie warten. Denn vorher sind Systeme, Fahrpläne und Haltestellen gemeinsam mit den RVD- Kollegen umgestellt werden. Das braucht Zeit.

Doch bis es soweit ist, muss der Freitaler Stadtrat dem Vorhaben zustimmen. Dort hatte es erhebliche Kritik gegeben, weil die DVB im Zuge der neuen Fahrpläne die Linie 71 nach Kleinnaundorf streichen lassen wollten. Über 1.000 Anwohner hatten sich für den Erhalt an einer Unterschriftenaktion beteiligt. Denn wer künftig von Kleinnaundorf nach Coschütz fahren wöllte, müsste einmal mehr umsteigen und längere Wege zur Haltestelle in Kauf nehmen.

Wenn die über 1.000 Menschen, die für den Erhalt der Buslinie unterschrieben haben, auch alle mitfahren würden, gebe es keine Probleme damit, so Bleis. Doch bisher nutzten täglich nur 150 Fahrgäste die Linie 71. Das sind zu wenige. „Trotz eines Zuschusses des Landkreises bleiben fast 20 Prozent der Kosten ungedeckt“, sagt der DVB- Planer. „Dresden bezahlt keine Busse fürs Umland.“

Dafür aber die für die Dresdner. So soll die neue Linie B / 66 erhebliche Vorteile für die Dresdner, aber auch Arbeitnehmer von außerhalb bringen. Das sei eine sinnvolle Anbindung von Freital an den Dresdner Südenund die TU, sagt Bleis. Auch das Gewerbegebiet Coschütz / Gittersee wäre dann besser an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Dafür würde die RVD eine neue Buslinie einplanen. Die 366 fährt vom Hauptbahnhof über die Südhöhe und Coschütz in das Gewerbegebiet. Von dort geht es weiter nach Bannewitz. Die geplanten Fahrzeiten für diese Linie sind 5.30 bis 8.30 Uhr sowie 14.30 bis 18.30 Uhr, jweils im 30- Minuten- Takt. Insgesamt bis zu 1.000 Fahrgäste mehr würden nach den Berechnungen von DVB und RVD täglich die neuen Linien nutzen.

Bleis bleibt optimistisch, dass aus den Plänen schon bald Realität wird. Der Dresdner Stadtrat hat dem bereits zugestimmt.

Auch das zuständige Landesamt für Straßenbau und Verkehr reagierte nicht ablehnend. Wegen der Einsprüche aus Freital hat es das Verfahren aber bis zum Jahresende verlängert. “Inzwischen gibt es übrigens bei uns auch Briefe im Haus von Bürgern, die sich für das neue Buskonzept einsetzen“, sagt Bleis. In vielen persönlichen Gesprächen und mit Informationsschreiben haben die DVB zudem die Anwohner in den vergangenen Wochen informiert.

Dann könnte vielleicht doch schon ab Januar die neue Linie B / 66 von Freital nach Dresden fahren. Lange auf den Anschlussbus warten müssten die Pendler an der Wendeschleife in Coschütz dann nämlich nicht mehr.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 16. Oktober 2013

 

16.10.2013; 16:53:38 [82]

Blaues Wunder wieder mit Bahn?

Die DVB wollen die Straßenbahn wieder über das Blaue Wunder (oder über eine neue Brücke daneben) fahren lassen: Schrittweise soll die alte Linie 4 (bis Mitte der 1980er- Jahre) wiederbelebt werden. Wann genau und wie die Streckenführung im Detail aussehen soll, ist noch offen. Aber irgendwann könnte dann eine Bahn vom Wasaplatz über Schillerplatz und Loschwitz sogar bis nach Pillnitz fahren.

Der Plan steht versteckt und gestückelt im Verkehrsentwicklungsplan der Stadt, der jetzt den Stadträten vorgelegt werden soll. „Die Buslinie 61 ist mehr als zulässig nachgefragt“, sagt DVB- Sprecher Falk Lösch. „Da müssen wir über Bahnlösungen nachdenken.“ Durch steigende Einwohnerzahlen wächst in vielen Gebieten die Nachfrage. „Durch Striesen beispielsweise werden wir irgendwann mit der Straßenbahn müssen – Busse allein schaffen das nicht mehr“, so Lösch.

Konkret benannt im Plan ist die „Stadtbahntrasse Strehlen – Schillerplatz über Zwinglistraße / Pohlandplatz“. Darüber soll auch der Wissenschaftsstandort Dresden- Ost mit Tiergartenstraße und Grunaer Weg angebunden werden. Unter dem Punkt „Flächenvorhaltung“ soll Platz reserviert werden für die Bahn vom Schillerplatz über das Blaue Wunder nach Loschwitz /Calberlastraße. Lösch: „Das ist mehr Vision als Konkretplanung. Wir müssen über Optionen nachdenken und offenhalten – da darf die Stadt vorab nichts verbauen.“

Ob mit der Sanierung des Blauen Wunders gleich Gleise darauf kommen, ist noch unklar. „Das ist eine Möglichkeit, die andere ist eine eigene Brücke für die Bahn neben dem Blauen Wunder.“ Das werde aber erst nach 2015 realisiert. Lösch: „Perspektivisch ist auch eine Verlängerung bis Pillnitz möglich.“ Wie viel das alles kosten würde, ist ebenfalls offen. Zunächst sollen andere Stadtbahnlinien gebaut werden. Aber die DVB haben eine Bahn von Strehlen bis Pillnitz im Plan.

Quelle: Dresdner Morgenpost vom 14. Oktober 2013

 

12.10.2013; 17:13:54 [81]

Preiserhöhung für Bus und Bahn ab 01. November

Das Einzelticket kostet dann 2,20 Euro. Die alten Karten sind noch eine Zeit lang gültig.

Wer ab November mit Bus und Straßenbahn in der region unterwegs sein will, muss deutlich mehr bezahlen. Die Preise für die Fahrkarten des Verkehrsverbundes Oberelbe, zu dem auch die Dresdner Verkehrsbetriebe gehören, steigen um durchschnittlich 3,6 Prozent. Besonders spürbar wird die Erhöhung für Gelegenheitsfahrer. So sollen die Einzelfahrscheine dann 2,20 Euro statt bisher zwei Euro kosten. Auch die häufig genutzten Viererkarten werden teurer. Diese kosten dann 7,80 Euro. Bisher konnte man sie für 7,50 Euro kaufen.

Auch wer sein Fahrrad einmalig in Bus oder Bahn transportieren will, muss mehr zahlen. Bislang lösten die Kunden eine ermäßigte Einzelkarte für 1,40 Euro. Die Fahrrad- Tageskarte, die neu eingeführt wird, kostet dann zwei Euro. Für die Vielfahrer fällt die Preiserhöhung vergleichsweise geringer aus. So kostet eine Abo- Monatskarte dann 47,50 Euro statt bisher 46,00 Euro. Als Grund für die Tarifänderungengibt der Verkehrsverbund unter anderem die deutlich teureren Dieselkraftstoffe an.

Diese seien im Jahr 2012 um 6,5 Prozent gestiegen. Für dieses Jahr wird mit einem Anstieg um weitere 3,2 Prozent gerechnet. Für die Kunden des Verkehrsverbundes herrscht bei der Erhöhung noch eine gewisse Kulanzzeit. So können Einzelfahrscheine, Tageskarten, Wochen- und Monatskarten zum alten Preis noch bis zum 30. November genutzt werden.

Viererkarten zum alten Preis werden noch bis zum 31. Januar anerkannt. Jahreskarten für das laufende Jahr gelten bis zum 01. Januar unverändert. Nicht genutzte Fahrkarten zum alten Preis können in allen Servicezentren des VVO bis 31. März umgetauscht werden.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 11. Oktober 2013

 

09.10.2013; 12:41:21 [80]

Staufreies Dresden geplant

(Auszug über den ÖPNV des Artikels)

Mit einem 400 Millionen Euro teuren Konzept sollen die Dresdner zum Umsteigen auf Bus, Bahn und Rad bewegt werden.

Breite Radfahrstreifen, frisch asphaltierte Straßen und eine Straßenbahn, die auf leisen Rasengleisen dahinrollt – auf der Nürnberger Straße planen die Stadt und die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) schon einmal den Verkehr der Zukunft. Ende 2019 soll die Linie in Betrieb gehen. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie sich die Stadt das künftige Verkehrsnetz vorstellt. Für rund 400 Millionen Euro sollen in den kommenden zwölf Jahren Straßen, Gleisanlagen, Rad- und Fußwege so umgebaut werden, dass der Umstieg vom Auto auf Bus, Straßenbahn oder Rad für die Dresdner immer attraktiver wird.

Das jedenfalls geht aus dem sogenannten Verkehrsentwicklungsplan 2025 hervor, der ab dieser Woche in den politischen Gemien der Stadt diskutiert wird. Wenn der Stadtrat das Konzept Anfang 2014 verabschiedet, ist das eine wichtige Grundlage für anstehende Entscheidungen. 

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Öffentlicher Nahverkehr: Neue Strecken und bessere Verknüpfung

Das Konzept unterstützt ausdrücklich den vorgesehenen Bau von drei neuen Straßenbahnverbindungen. Insgesamt sollen die Straßenbahnen im Berufsverkehr im Unter- zehn- Minuten- Takt fahren. Auf besonders nachgefragten Strecken wird der Einsatz von 60 Meter langen Doppel- Straßenbahnen geplant. Bei den Bussen schlagen die Verfasser des Verkehrskonzepts eine neue Linie zwischen Cossebaude und Radebeul über die Brücke Niederwartha vor.

Auch das S- Bahn- Angebot soll sich deutlich verbessern: An der Königsbrücker Landstraße in Klotzsche und am Richard- Strauss- Platz in der Nähe des Zoos soll es neue Haltestellen geben. Den größten Effekt verspricht man sich aber von der besseren Verknüpfung der Angebote. Diese neuen Umsteigpunkte sollen beispielsweise am Bischhofsplatz , an der Nossener Brücke und in Weißig entstehen. Große Priorität hat auch der Bau eines Busbahnhofs in der Nähe des Hauptbahnhofs.

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Quelle: Sächsische Zeitung vom 08. Oktober 2013

 

06.10.2013; 20:23:47 [79]

Neue Gleise für Radebeul

Der nächste Sanierungsschritt soll 2015 folgen. Doch noch gibt es bürokratische Hürden.

Die Meißner Straße in Radebeul- West bleibt ein Nadelöhr – trotz des in diesem Monat endgültig abgeschlossenen Ausbaus des Teils der Straße. Dichter Verkehr ist hier Normalität. Mit bis zu 20.000 Fahrzeugen am Tag ist die Meißner Straße eine der am meisten befahrenen im gesamten Landkreis. Tagsüber müssen die Autofahrer zudem mit den im Zehn- Minuten- Takt fahrenden Straßenbahnen der Linie 4 zurechtkommen.

Denn gerade die Straßenbahnen stellen sich oft genug als Hindernis für den fließenden Verkehr dar. Wegen maroder Schienen können sie teilweise nur mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde fahren. „Und das hat weitere Auswirkungen“, sagt Technikdezernent Andreas Herr vom Landratsamt Meißen. „Um trotz der Langsamfahrtabschitte den Zehn- Minuten- Takt halten zu können, müssen die Dresdner Verkehsbetribe (DVB)mehr Fahrzeuge einsetzen. Und das kostet eben auch Geld.“ Die Rechnung der Verkehsbetribe weist für die Linie 4 im Streckenabschnitt Radebeul einen Mehraufwand von 200.000 Euro in den vergangenen zwei Jahren aus. „Es besteht erheblicher Sanierungsbedarf“, sagt Dezernent Herr. „Die Gleisanlagen der Linie 4 sind auf Radebeuler Stadtgebiet verschlissen. Wir wollen und müssen hier investieren. Aber wir stecken in einem Dilemma: Einerseits müssen wir schnell handeln, können aber aus finanzellen Gründen nur Schritt für Schritt vorgehen.“

Hohe Betriebskosten für DVB

Wie es auf der Meißner Straße weitergehen soll, regelt der Verkehrsvertrag zwischen der Stadt Radebeul und den Dresdner Verkehrsbetrieben. „Die nächste Lücke soll in Radebeul- Mitte zwischen der Dr- Külz- Straße und der Rennerbergstraße geschlossen werden“, kündigt Andreas Herr an. Die Planungen dafür seien bereits weit vorangeschritten. „Der Abschnitt sei jetzt genehmigungsfähig.“ Die Arbeiten könnten 2015, spätestens aber 2016 beginnen. „Nun müssen wir eigentlich nur noch die Finanzierung des Ausbaus bewerkstelligen“, sagt Herr.

Mit dem Radebeuler Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) sind diese Planungen abgesprochen. Allerdings hat Wendsche erhebliche Zweifel daran, dass sich dieser Zeitplan einhalten lässt. „Die Ziele sind sehr sportlich aufgestellt. Ich fürchte sogar, etwas zu sportlich“, sagt er.

Noch seien wesentliche bürokratische Hürden zu überwinden. Nach seiner Schätzung werden die Arbeiten frühestens im Jahr 2016 erfolgen. Trotzdem, so Wendsche, gebe es zwischen Stadt und Landkreis in diesen Fragen keine Differenzen.

Diese Kröte müssten vor allem die Dresdner Verkehrsbetriebe schlucken. Bis die Sanierung nicht erfolgt ist, müssen sie die erhöhten Betriebskosten wegen der Langsamfahrstrecken tragen. Allerdings betrifft die Belastung auch Radebeul. Die Stadt leistet einen erheblichen finanziellen Beitrag dafür, dass die DVB die Linie 4 im Zehn- Minuten- Takt fahren lassen.

Nach dem Bauabschnitt Külz- / Rennerbergstraße soll in Radebeul- Ost die Strecke zwischen Eduard- Pilz- Straße und Gleisschleife in Angriff genommen werden. Laut Dezernent Herr liegen für diesen Abschnitt noch keine Zeitpläne vor. Außerdem gebe es Probleme mit einem zuvor notwendigen Grunderwerb.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 30. September 2013

 

02.10.2013; 19:08:09 [78]

Bald zügigere Fahrt über Dresdens Kreuzungen

Mit moderner Technik sollen Staus an den Verkehrsknoten verhindert werden. Doch das System hat seine Grenzen.

Nirgends sonst in Dresden ist so viel los wie am Pirnaischen Platz. Rund 70.000 Autos und Laster fahren täglich über die Kreuzung am östlichen Rand des Stadtzentrums. Hinzu kommen sechs Straßenbahn-, zwei Buslinien sowie etliche Radfahrer und Fußgänger. Eine Rekordzahl an Ampeln sorgt dafür, dass alles reibungslos funktioniert. Obwohl die Staus seit der Sanierung vor zweieinhalb Jahren schon deutlich abgenommen haben, soll der Knoten jetzt noch einmal verbessert werden. Vorgenommen haben sich das TU- Professor Jürgen Krimmling und sein Team. Im Laufe des kommenden Jahres will er die Ampelschaltungen für Straßenbahnen und Autos besser aufeinander abstimmen. Das Ziel: Die Ampeln sollen nur dann Grün zeigen, wenn es auch wirklich gebraucht wird. Anhand von fünf Beispielen zeigt die Sächsische Zeitung, wie das System funktioniert und wo es seine Grenzen hat.

Beispiel Pirnaischer Platz: Weniger Ärger zwischen Bahnen und Autos

Die meisten Autos queren den Pirnaischen Platz in Nord- Süd- Richtung. Damit der Verkehr möglichst flüssig rollt, hat die Stadt eine Grüne Welle vom Albertplatz bis zum Fritz- Förster- Platz eingerichtet. Bei der Sanierung der Kreuzung vor zweieinhalb Jahren wurden auch neue Ampeln mit leistungsstarken Steuergeräten und stromsparenden LED- Leuchten installiert. Damit können die Grünphasen nun je nach Verkehrsmenge um wenige Sekunden verlängert oder verkürzt werden. Im Berufsverkehr verringert das den Stau.

Nun sollen die modernen Ampeln mit dem Betriebsleitsystem der Dresdner Verkehrsbetriebe verbunden werden. Das System weiß dann nicht nur, welche Autos auf welchen Straßen unterwegs sind, sondern auch, wie Busse und Straßenbahnen in ihrem jeweiligen Fahrplan liegen. Diese Daten wiederum haben Einfluss auf die Steuerung der Ampeln. Sind Straßenbahnen zu spät dran, bekommen sie eher Grünals geplant. Liegen sie vor dem Fahrplan, müssen sie aber auch einmal länger warten. Per Display- Anzeige wissen die Bahnfahrer jederzeit, wann ihre Ampel auf Grün schaltet und können ihre Fahrweise darauf anpassen. Der Vorteil für alle: Die Grünphase der Straßenbahnen verringern sich von heute 40 Sekunden auf bis zu zehn Sekunden. Die Folge: Es gibt mehr Grün für Autos, Fußgänger und Radfahrer.

Beispiel Nürnberger Platz:

Berufsverkehr bestimmt Grünphasen

Auf der Kreuzung am Nürnberger Platz funktioniert das System mit der fahrplanabhängigen Ampelschaltung schon. Auf einer Pilotstrecke bis zum Friedrich- List- Platz am Hauptbahnhof wird den Straßenbahnfahrern seit dem Frühjahr entweder angezeigt, wie schnell sie fahren müssen, um die Grünphase der nächsten Ampel genau zu erwischen oder ihnen wird an Haltestellen von dem vollautomatischen System eine längere Wartezeit empfohlen. Die Verkehrsbetriebe sind zufrieden mit der Testphase: 90 Prozent der Straßenbahnen sind auf dem kurzen Abschnitt pünklich unterwegs. Im gesamten Stadtgebiet liegt die Quote bei 75 Prozent.

Wie am Pirnaischen Platz sind auch die Ampeln auf dem Nürnberger Platz mit moderner Technik ausgestattet. Sie werden beispielsweise so programmiert, dass morgens der Verkehr stadteinwärts und abends der Verkehr stadtauswärts längere Grünphasen bekommt.

Beispiel Albertplatz: Kürzere Wartezeiten für Straßenbahnen

Seit der Eröffnung der Waldschlößchenbrücke stellen die TU- Wissenschaftler eine geringere Zahl an Autos und Lastern auf dem Albertplatz fest. „Das wollen wir für den Nahverkehr nutzen“, sagt Krimmling. Gemeinsam mit der Stadt soll auch dort nach dem Vorbild des Nürnberger Platz im kommenden Jahr eine fahrplanabhängige Ampelschaltung installiert werden. Für die Bahnlinie 3, die vom Neustädter Bahnhof kommend nach rechts abbiegt, könnte so beispielsweise eine kurze zusätzliche Grünphase vor der Linie 7 und 8 aus Klotzsche entstehen.

Beispiel Stauffenbergallee: An der Königsbrücker hilft nur ein Neubau

Doch nicht überall hilft moderne Technik weiter. Zu den größten Staufallen zählt derzeit die Kreuzung Stauffenbergallee / Königsbrücker Straße. Laut TU- Professor Krimmling würde nur eine zweite Geradeausspur in Richtung Waldschlößchenbrücke und Autobahndie Probleme lösen. „Dem Verkehr auf der Königsbrücker Straße könnte man sicher noch zwei, drei Sekunden abknapsen. Das wird aber nicht reichen“, sagt Krimmling. Seiner Meinung nach hilft nur ein Umbau der Kreuzung. Dafür fehlt bislang jedoch das Geld.

Beispiel Schillerplatz / Körnerplatz: Neue Ampelschaltung wegen neuer Brücke

Eng ist es auch auf beiden Seiten des Blauen Wunders am Schiller- und Körnerplatz. Das Problem: Durch die Häuser links und rechts der Straße ist es auf beiden Kreuzungen so eng, dass keine zusätzlichen Spuren gebaut werden können. TU- Professor Krimmling hat die Hoffnung, dass sich die Situation mit der Eröffnung der Waldschlößchenbrücke zumindest ein wenig entspannt. „Dafür muss man aber die neuen Verkehrsströme erst über eine gewisse Zeit analysieren und dann eventuell die Ampelsteuerung verändern“, sagt er. Beispielsweise sei denkbar die Grünphase für die Linksabbieger vom Schillerplatz Richtung Blaues Wunder zu verringern. Die Grünphase für die Geradeausfahrer in der Gegenrichtung könnte dann verlängert werden. Anfang 2014 ist das frühestens möglich.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 01. Oktober 2013

 

01.10.2013; 20:26:04 [77]

DVB und Stadt diskutieren mit Plauenern über Gleisbauvarianten

Wohin mit der Straßenbahn zwischen Ebertplatz und Nürnberger Ei? Eine Möglichkeit sind Straßenbahngleise in der Mitte der Nürnberger Straße und nördlich der Nossener Brücke über die Eisenbahngleise am gleichnamigen Kraftwerk. Das steht in einer Voruntersuchung für die neue Gleistrasse, deren Ergebnisse bereits im August vorlagen. Noch vor der offiziellen Vorstellung dieser Ergebnisse in den Ortsbeiräten und im Stadtentwicklungsausschuss haben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) und die Stadt am Montagabend zu einer Präsentation ihrer Überlegungen ins Gymnasium Plauen geladen.

Die Variantenuntersuchung ist zwar abgeschlossen, eine Entscheidung für die künftige Gleislage auf der Nürnberger Straße ist aber noch nicht gefallen, haben die Besucher dieser Veranstaltung erfahren. Möglich ist nicht nur, die Gleise wie fast überall in Dresden in der Straßenmitte zu verlegen, vielleicht versehen mit einer Rasendecke. Denkbar ist auch eine Gleislage nach Vorbild der Fritz-Löffler-Straße außen an der „Nürnberger“ oder links und rechts der Autospuren.

Dagegen zeichnet sich ab, dass der Gleisbau wenigstens südlich der Nossener Brücke über die Anlagen der Bahn ausgeschlossen ist. Dort ist ein Stellwerk im Weg. Als sicher gilt aber, dass die Straßenbahn entweder eine eigene Brücke bekommen muss oder die maroden Autobrücken durch Neubauten ersetzt werden müssen.

Die Straßenbahnverbindung zwischen Löbtau und Strehlen ist Teil des sogenannten Stadtbahnpakets 2020. Dazu gehört auch der Bau einer Straßenbahntrasse von Bühlau nach Weißig. Außerdem wird eine Verbindung zwischen der Johannstadt und Plauen diskutiert.

Quelle: DNN-online vom 01. Oktober 2013

 

29.09.2013; 17:52:58 [76]

Im Bummeltempo zur Waldschlößchenbrücke

Rote Ampeln, fehlende Abbiegespuren und verspätete Busse – wie die Probleme an dem Bauwerk gelöst werden sollen.

Fast einen Monat nach der Eröffnung der Waldschößchenbrücke ist sicher, was viele Experten schon vorher prophezeit haben: Der Verkehr auf dem neuen Bauwerk fließt ohne Probleme, doch auf den Zufahrten auf beiden Elbeseiten stehen Autos, Busse und Laster im Stau. Der Grund: Die Fetscherstraße und Teile der Stauffenbergallee sind für die neuen Verkehrsmengen einfach nicht ausgelegt. Die Stadt und das Tochterunternehmen Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) reagieren nun auf die Misere. Die Sächsische Zeitung zeigt, wie.

Problem 1: Neue Buslinie ist unpünktlich

Mit der Eröffnung der Waldschlößchenbrücke am 26. August haben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) zwei neue Buslinien gestartet. Die Linie 64 fährt nun von Kaditz über die Brücke weiter bis nach Reick. Die 74 pendelt als Quartierbus zwischen der Marienallee und der Haltestelle Jägerpark nördlich der Elbe.

Auf der Linie 74 sind bereits seit Jahresmitte wesentlich größere Busse unterwegs. Allerdings schafft das ein neues Problem: Weil die Fahrzeuge auch breiter sind, gilt in der Marienallee nun ein einseitiges Parkverbot. Dagegen wehren sich bereits die Eltern und Lehrer der ansässigen Waldorfschule. Sie fürchten eine Parkplatznot.

Größer ist der Ärger bei der Linie 64, weil die Busse auf der Fetscherstraße und der Stauffenbergallee im Stau stehen. Im Berufsverkehr am Morgen und Abend brauchen sie bis zu 20 Minuten länger für eine Strecke. In Striesden sorgt das für ein weiteres Problem. Aus Kaditz kommend wendet dort jeder zweite Bus und fährt zurück. Die anderen Busse fahren weiter bis nach Reick und wenden dann. Da es von Reick bis zur Augsburger Straße kaum Staus gibt, auf der restlichen Strecke dafür umso mehr, geraten die Fahrpläne ständig durcheinander. Das führt zum Beispiel dazu, dass Busse statt im vorgesehenen Zehn- Minuten- Takt dicht hintereinanderfahren. Für die DVB bedeutet das, dass ein Bus immer sehr voll besetzt ist, in dem nächsten dafür noch jede Menge Platz wäre.

Mit einem Fahrplanwechsel ab heute soll das Problem gelöst werden: Bis zum Ende der Bauarbeiten auf der Schandauer Straße / Borsbergstraße Mitte Oktober wendet jeder zweite Bus auf dem Fetscherplatz statt an der Augsburger Straße. Anschließend wird der Wendeplatz an die neue Haltestelle Spenerstraße verlegt. Für Fahrgäste soll es dort übersichtlicher sein. Außerdem versprechen sich die DVB davon einen stabilen Zehn- Minuten- Takt. Das klappt allerdings nur, weil das Unternehmen auf der Strecke einen Bus mehr einsetzt. Zusätzliche Kosten: Bis zu 400.000 Euro pro Jahr.

Eine echte Lösung für das Problem gibt es wohl erst, wenn die Busse durch die Augsburger Straße und Tittmannstraße fahren dürfen. Weil die Straßen unsaniert sind, erlaubt das die Stadt bislang nicht. 2016 soll sich das ändern.

Problem 2: Fehlende Abbiegespuren an Fetscherstraße und Stauffenbergallee

Staus gibt es unter anderem auch, weil Abbiegespuren an Kreuzungen fehlen. Die Stadt macht vor allem die Kreuzungen Königsbrücker Straße / Stauffenbergallee und Fetscherstraße / Blasewitzer Straße als Schwachstellen aus. Für beide Knotenpunkte plant die Stadt eine Lösung. An der Kreuzung Fetscherstraße / Blasewitzer Straße soll für Autofahrer, die aus Richtung Großer Garten kommen, eine eigene Rechtsabbiegespur gebaut werden. Bis Ende 2014 soll sie fertig sein. An der Kreuzung Stauffenbergallee / Königsbrücker Straße plant die Stadt eine zweite Linksabbiegespur für den Verkehr aus Klotzsche Richtung Stauffenbergallee. Die Pläne dafür liegen schon bereit und sollten eigentlich mit der Sanierung der Albertbrücke umgesetzt werden. Da ein Start der Bauarbeiten dort aber nun noch nicht in Sicht ist, will die Stadt die Einzelmaßnahme aus dem Großprojekt herauslösen und vorziehen. Ob das klappt, ist jedoch offen.

Die DVB wollen zudem ihre eigene Busspur zwischen der Haltestelle Rudolf- Leonhard- Straße bis zur Kreuzung Stauffenbergallee / Königsbrücker Straße verlängern.

Problem 3: Ampeln sind falsch eingestellt

Die meisten Verbesserungen versprechen sich Autofahrer von den Ampelschaltungen an den Kreuzungen von und zur Waldschlößchenbrücke. Bevor die Stadt daran etwas ändert, will sie aber erst einmal die Verkehrsmengen zählen. Das soll demnächst beginnen. Anschließend will das Straßen- und Tiefbauamt die Grünzeiten zum Beispiel an der Stauffenbergallee / Königsbrücker Straße anpassen. „Grundsätzlich ist aber nur über einen Ausbau des Knotenpunktes eine Entspannung und Abbau der Stauerscheinungen zu erreichen“, heißt es. Dafür ist bislang kein Geld im Haushalt eingeplant. Das Gleiche gilt für die Fetscherstraße, die auf vielen Abschnitten bislang nur notdürftig repariert wurde.

Frühestens 2018 könnte der 1,5 Kilometer lange Abschnitt der Fetscherstraße von der Blasewitzer Straße bis zur Stübelallee ausgebaut werden.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 23. September 2013

 

22.09.2013; 22:40:47 [75]

Frust über neue Buslinie am Jägerpark

Fahrgäste klagen über Fahrzeuge und Taktzeiten. Zwar haben die DVB bereits reagiert – doch das sorgt für neuen Ärger.

Das Brot ist nur noch Nebensache. Wenn Bäckereiverkäuferin Martina Luther in Ihrer Filiale am Heideblick mit Kunden spricht, gibt es nur noch ein Thema: die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). „Darüber diskutieren wir mehr als über meine Ware“, sagt die 60- Jährige.

Seitdem die Waldschlößchenbrücke offen ist, haben die DVB das Busnetz neu geordnet. Die 64 aus Kaditz fährt nun vom Waldschlößchen weiter nach Reick – und spart sich dabei den Schlenker über Heidepark- und Böhmertstraße. Die neue Linie 74 soll das ausgleichen und den Jägerpark ans Busnetz anschließen. Doch weder die Fahrzeuge noch die Taktzeiten stimmen die Fahrgäste glücklich.

Martina Luther zum Beispiel kam früher problemlos von Pieschen zu ihrem Arbeitsplatz. Mit der 64 fuhr sie bis zur Heideparkstraße, lief fünf Minuten zur Bäckerei. Jetzt steigt sie aus der 64 an der Waldschlößchenstraße aus und muss einen Kilometer laufen – obwohl die neue 74 hier und sogar vor der Bäckerei hält. Aber nur zwischen 6 und 20 Uhr. „Wenn ich Frühdienst habe, fährt noch kein Bus. Und wenn ich vom Spätdienst nach Hause will, fährt auch keiner“, beklagt Luther.

Weiteres Mango: Die Fahrzeuge sind zu klein. Die DVB haben auf der 74 „Microbusse“ mit nur 14 Sitzplätzen eingesetzt. Schüler der 19. Grundschule am Jägerpark sind mehrfach zu spät zum Unterricht gekommen, weil sie nicht mehr in den Bus passten. „Was meinen Sie, wie peinlich das ist, wenn man Fahrgäste zurücklassen muss. Und dann auch noch Kinder“,sagt ein Busfahrer, der oft auf der 74 unterwegs ist, seinen Namen aber nicht nennen möchte.

Grundschule klagt über Abmeldungen

Die DVB bestätigen die Startschwierigkeiten der neuen Buslinie. „Die Kapazitäten haben von Beginn an nicht gereicht“, sagt Sprecherin Anja Ehrhardt. Es habe deshalb „entsprechende Beschwerden“ gegeben. Einen Teilerfolg haben die frustrierten Fahrgäste schon erreicht: Seit vergangenem Freitag fahren größere Fahrzeuge, mit doppelt so vielen Sitzplätzen.

Das sorgt jedoch für neuen Ärger. Damit die größeren Busse auf der Marienallee durchpassen, können Autos nur noch an einer Straßenseite parken. Eine Katastrophe für die Waldorfschule an der Marienallee. „Das Parkverbot sorgt bei uns für Riesenärger“, sagt Geschäftsführer Peter Becker.

Schon für alle Kollegen sei es schwierig, einen Parkplatz zu finden. Doch auch Eltern kommen oft zur Schule, haben auf der Marienallee geparkt. Gut ein Dutzend Stellplätze sind nun weg, schätzt Becker. „Wenn im Winter niemand mehr mit dem Rad kommt, wird sich die Lage mit Sicherheit noch verschärfen.“

Ganz andere Probleme mit dem neuen Busnetz hat Martina Brandt, Leiterin der Grundschule am Jägerpark. Die größeren Busse sind für sie ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Taktung ist nicht auf die Schule abgestimmt“, beklagt sie. Noch schlimmer ist, dass die Kinder umsteigen müssen. Schließlich kommen ihre Schüler auch aus der Neustadt und anderen Stadtteilen. „Man kann keinem Sechs- oder Siebenjährigen zumuten, am Waldschlößchen umzusteigen“, sagt sie.

Für die Schulleiterin sei am Tag der Brückeneröffnung eine Welt zusammengebrochen. Eltern hätten ihre Kinder wegen der schlechten Busanbindung bereits abgemeldet. Seit Jahren kämpft Brandt darum, dass ihre Schule besser an das Busnetz angeschlossen wird. „Aber mein Kampf war wieder einmal umsonst. Und das macht mich sehr unglücklich.“

Bäckereiverkäuferin Martina Luther hofft, dass beim neuen Busnetz am Waldschlößchen das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Am liebsten wäre ihr, die 64 würde wieder ihre alte Route fahren. Doch auch mit besseren Taktzeiten der 74 wäre sie zufrieden. „Ich werde den DVB auf jeden Fall schreiben. Es sind ja viele Leute hier betroffen.“ Anja Ehrhardt von den Verkehrsbetrieben macht gegenüber der SZ jedoch wenig Hoffnung auf Änderungen: Es lohne sich nicht, vor 6 Uhr und nach 20 Uhr Busse fahren zu lassen. Das Einzugsgebiet im Jägerpark ist zu gering.“

Quelle: Sächsische Zeitung vom 19. September 2013

 

22.09.2013; 14:16:51 [74]

Frischer Beton für die Bautzner Landstraße

Stadteinwärts sind die neuen Gleise schon verlegt. Ein früher Winter könnte den Zeitplan aber noch durcheinanderbringen.

Ein 50 Meter langer hydraulischer Arm schwebt langsam über der Bautzner Landstraße. Flüssiger Beton strömt aus dem schwarzen Schlauch, der vorn befestigt ist. Er füllt das Gleisbett auf, wo später noch der Asphalt aufgetragen wird. „Sehen sie diese Rutsche?“, fragt DVB- Bauleiter Steffen Lohmann und zeigt auf den Mischer, der neben der Straße steht. „Er ist mit der Pumpe verbunden, die den Beton durch den Schlauch drückt.“

Zu beneiden sind die Bauarbeiter an der Großbaustelle Bautzner Landstraße gestern Morgen nicht. Es ist kühl, windig regnerisch. Konsequenzen hat das Wasser von oben aber keine, im Gegenteil: „Der Beton bräuchte sowieso eine Nachbehandlung“, erklärt Lohmann. Ungünstig wäre nur, wenn es jetzt noch richtig schüttet. „Das würde den frischen Beton ausspülen.“

Bremst die Bahn bald Autos aus?

Seit Ende August wird die Bautzner Landstraße zwischen Neubühlauer und Grundstraße saniert. Derzeit ist die Spur in Richtung Innenstadt gesperrt, eine Umleitung ausgeschildert. Anfang Oktober soll es mit der zweiten Spur weitergehen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem größeren Abstand der Straßenbahngleise. Dadurch sollen künftig breitere Wagen die Bautzner entlangrollen.

Anwohner fürchten jedoch, dass Autos künftig nicht mehr an der Bahn vorbeipassen und sich dahinter stauen. Und auch wenn ihre Klage gescheitert ist, die Straße längst saniert wird: Ihr Protest ist immer noch sichtbar. „Breite Trasse für die Bahn, treibt die Autos in den Wahn“, steht auf einem großen Plakat geschrieben, das an einem Zaun befestigt ist. Ein zweites haben Bauarbeiter durch eine große Holzplatte gleich komplett verdeckt.

Ein Zeichen, dass der Protest nicht ernst genommen wird, sei das aber keineswegs. „Pulkführer“ werden die Bahnen künftig sicher, bestätigt Bauleiter Lohmann. Doch sie werden auch schneller unterwegs sein. Grund zur Sorge, dass der Verkehr sich staut, sieht er deshalb nicht – zumal Autos auch an den breiteren Straßenbahnwagen vorbeipassen. Ohnehin sollen die nicht vor 2020 fahren.

Ganz andere Zahlen haben indes die Bauarbeiter einige Meter hinter der Betonpumpe im Kopf. 145 Zentimeter müssen die Gleise auseinanderliegen. Es geht um jeden Millimeter. Der Beton ist hier bereits gegossen und getrocknet, nun wird mit Messgeräten der Abstand überprüft. Etwas Spielraum gebe es zwar, erklärt der Bauleiter. „Aber wir halten die 145 Zentimeter genau ein.“

Ein Projekt von solcher Tragweite hat Steffen Lohmann bisher noch nicht begleitet. Die Bautzner, Bundesstraße und wichtige Verbindung in den Osten Sachsens, ist eine der letzten Straßen, auf denen die Gleise noch den alten, engeren Abstand haben. Ansonsten ist der Dresdner Asphalt überwiegend fit, für die breiten Straßenbahnen der Zukunft. „Das wurde alles nach der Wende gemacht“, sagt Lohmann.

Baustelle ruht nur am Sonntag

Für Baufirmen, Anwohner und Fahrgäste sind die Bauarbeiten eine Herausforderung. Die geräumigen Straßenbahnen werden durch Busse ersetzt, die stadteinwärts auch noch umgeleitet werden. „Gerade für die Anwohner dort ist es natürlich schwierig“, ist der Bauleiter verständnisvoll. Dennoch haben die DVB nicht allzu kleine Straßen für die Umleitung gewählt. Schließlich müssen auch die Busse durchpassen.

Damit auf der Bautzner Landstraße bald wieder Autos und Straßenbahnen rollen, sind bis zu 20 Arbeiter gleichzeitig im Einsatz. Auch Sonnabend ruhen die Bagger und Maschinen nicht. Die große Unbekannte beim Bau ist allerdings das Wetter. Ein früher Wintereinbruch könnte den Zeitplan noch ins Wanken bringen. „Wenn der Frost einmal da ist, wird es natürlich eng“, sagt Lohmann. Der DVB- Bauleiter hofft jedoch, dass die Arbeiten Ende November planmäßig abgeschlossen werden.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 19. September 2013

 

19.09.2013; 19:02:42 [73]

Trostlose Endstation Bühlau

Fast 8.000 Fahrgäste steigen am Ullersdorfer Platz täglich ein, aus oder um. Doch wer etwas Niveau erwartet, wird enttäuscht.

 

Der Nieselregen kriecht durch Peter Wallmanns Jackenkragen. Suchend sieht er sich nach einem freien Platz im kleinen Wartehäuschen um. Fehlanzeige. In dem gläsernen Unterstand am Ullersdorfer Platz passen nicht mal zehn Leute. „Der Zustand des Platzes ist jämmerlich. Seit Jahrzehnten hat sich hier nichts verändert. Ich verstehe nicht, warum die Verkehrsbetriebe für ihre Kunden nichts verbessern“, sagt der Pendler.

 

Wie er empfinden viele Nutzer von Bus und Bahn den Platz als Zumutung. Obwohl er mit 7.800 Fahrgästen werktags einer der wichtigsten Umsteigepunkte am Stadtrand ist, gibt es hier weder elektronische Fahrzeiten- Anzeigen noch ausreichend Sitzmöglichkeiten. Von einer Toilette ganz zu schweigen. Wer aus den Ersatzbussen der Linie 11 aussteigt, um mit Überlandbussen oder den Linien 61 oder 84 weiter zu fahren, muss zunächst eine Holperpiste überqueren. Ortskundige finden nur mühsam heraus, an welcher der drei Spuren ihr Bus abfährt. Eine Hinweistafel zur Haltestelle der Linie 309, die rund 100 m entfernt auf der Ullersdorfer Straße abfährt, fehlt völlig.

 

Auch für uns ist der Zustand des Ullersdorfer Platzes inakzeptabel“, sagt Anja Ehrhardt, die Sprecherin der Dresdner Verkehrsbetriebe. Neben den Buslinien würden täglich auch rund 30.000 Autos und LKW diese Kreuzung passieren. „Die Funktionsüberlagerung führt zu Stau, verspäteten Bussen und verpassten Anschlüssen“, sagt Ehrhardt. Allerdings könne man die jetzigen Gegebenheiten nur schwer mit einem Umbau verbessern. „Die bisherigen Planungen zur Umgestaltung des Platzes zeigen, dass ein Ausbau der Schleife mit zwei Gleisen, barrierefreien Haltestellen, günstigen Umsteigemöglichkeiten sowie Fahrrad- und PKW- Abstellmöglichkeiten hier nur funktionieren würde, wenn Gebäude abgerissen werden“, sagt Ehrhardt.

 

Die Hoffnungen der Verkehrsbetriebe liegen deshalb auf dem Baustart für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 11 von Bühlau nach Weißig. Dieser ist für Ende 2017 geplant. „Im nächsten Monat beginnen die Vorplanungen. Der 3,7 Kilometer lange Bauabschnitt zwichen Grundstraße und Gewerbegebiet Weißig schließt die Umgestaltung des Ullersdorfer Platzes ein“, so Ehrhardt. In diesem Zusammenhang soll die Gleisschleife Bühlau an die Rossendorfer Straße verlegt werden. Außerdem entstehen in Bühlau und Weißig neue Park&Ride- Plätze. „Bis dahin wird es keine größeren Veränderungen am Ullersdorfer Platz geben. Das wäre wirtschaftlich nicht vertretbar“, sagt die Sprecherin der Verkehrsbetriebe. Auch die Stadt sieht sich nicht in der Lage, die Situation am Platz zeitweilig zu verbessern. Von den rund 1.500 Haltestellen in ganz Dresden wären lediglich 800 mit Wetterschutz ausgestattet. Deshalb sei Bühlau keine Ausnahme.

 

Damit wenigstens die öde Grünfläche mitten in der Gleisschleife am Ullersdorfer Platz etwas „aufgehübscht“ wird, hat die Bürgervertretung Bühlau die Loschwitzer Ortsamtsleiterin aktiviert. Die hat bei der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Pillnitz eine Studentin der Landschaftsarchitektur gefunden, die einen Entwurf zur Modellierung und Bepflanzung des Platzes angefertigt hat. „Die Vorarbeiten können dieses Jahr noch beginnen. Gepflanzt wird aber wahrscheinlich im Frühjahr 2014“, sagt Ortsamtsleiterin Sylvia Günther. An der dringend nötigen Toilette jedoch hat sie sich die Zähne ausgebissen. „Es ist nicht absehbar, dass dort jemals eine kommt“, sagt Günther.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 18. September 2013

 

12.09.2013; 16:31:17 [72]

Brückendesaster - oder wie geht es mit Albert- und Nossener Brücke weiter?

Seit heute 10 Uhr rollt der Verkehr auf der Albertbrücke noch langsamer. Das Rathaus sieht sich zu Konsequenzen an dem völlig desolaten Bauwerk gezwungen. Die Fahrbahn wird zum Nadelöhr. Im 80 Meter langen Abschnitt über den beiden Schifffahrtsbögen müssen die äußeren Fahrspuren gesperrt werden. Aus Stirnmauern, Brüstungen und Gewölbebögen lösen sich immer wieder Steine, die herabzustürzen drohen. Mit der jetzigen Teilsperrung will die Stadt zumindest die Erschütterungen reduzieren. Denn sie muss die Sicherheit der Bundeswasserstraße Elbe gegen herabstürzende Brückenteile gewährleisten. Deshalb bleibt die Einschränkung bis zur Sanierung in Kraft. Und die soll nach dem jetzigen Zeitplan frühestens 2015 beginnen. Die Elbquerung gehhört zu den stark befahrenen in Dresden. Laut der jüngsten Rathausstatistik rollen rund 32.000 Fahrzeuge täglich über die Brücke. Von freier Fahrt für freie Bürger, wie von der FDP propagiert, kann bei Tempo 30 auf der maroden Rumpelpiste schon lange keine Rede mehr sein. Den schlechten Zustand der Albertbrücke bekommen auch die Fahrgäste der Dresdner Verkehrsbetriebe zu spüren. Straßenbahnen schleichen seit einigen Tagen nur noch mit zehn Stundenkilometern über die Brücke. Hinter denen dürfen im neuen Nadelöhr nun jahrelang Autos hinterherzuckeln.

Auch der Nossener Brücke geht es nicht viel besser. Diese sei für Fahrzeuge über 48 Tonnen als Gewicht bereits gesperrt. Für den laufenden Verkehr hat dies allerdings wenig Auswirkungen, weil sowieso nur LKW bis zu einem Gewicht von 44 Tonnen ohne Sondergenehmigung fahren dürfen. Koettnitz betonte, dass es ab sofort regelmäßige Messungen an der Brücke geben soll. Dabei geht es vor allem darum, ob sich festgestellte Risse im Beton weiter verstärken. Denkbar sei in dem Fall eine Vollsperrung für Laster. Das hätte weitreichende Folgen, weil die Überführung nicht nur Teil der Westumfahrung, sondern auch Ausweichstrecke bei Sperrungen der A17 ist. Probleme an dem fast 50 Jahre alten Bauwerk gibt es vor allem wegen der Stahlträger in den Betonplatten. Diese liegen unter der Fahrbahn. Sie entsprechen nicht mehr heutigen Bemessungsvorschriften und den Dimensionen, die für hohe Belastungen ausgelegt sind. Laut Koettnitz sei die Beanspruchung durch den LKW-Verkehr so groß, dass die Stahlträger durch die Betonplatten durchdrücken. Für eine Sanierung hat der Stadtrat bislang kein Geld eingeplant. Hoffnung gibt es allerdings wegen des Stadtbahnprojektes der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Das Unternehmen will auf der Strecke der heutigen Buslinie 61 eine moderne Stadtbahnverbindung von Strehlen nach Löbtau einrichten und auch Schienen über die marode Brücke verlegen. Bei den nötigen Arbeiten könnte sie, so das Kalkül der Stadt, auch gleich saniert werden. Die DVB wollen das Projekt 2019 abschließen. Ob die Nossener Brücke so lange durchhält, ist allerdings fraglich.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 12. September 2013

 

10.09.2013; 14:51:42 [71]

Anwohner streiten um Straßenbahnverlegung in die Strehlener Oskarstraße

Die Pläne der Dresdner Verkehrsbetriebe, die Straßenbahntrasse in Strehlen von der Wasastraße in die Oskarstraße zu verlegen, sorgt bei den Anwohnern weiter für Aufruhr. Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) und DVB-Vorstand Reiner Zieschank stellten das Projekt am Montagabend auf einer Einwohnerversammlung am Wasaplatz vor. Während ein Großteil der rund 100 Besucher dem Projekt interessiert und größtenteils positiv gegenüber zu stehen schien, kämpfte eine kleine Gruppe von Strehlenern erbittert dagegen an.

Neben zahlreichen Sachargumenten wie den veränderten Verkehrsströmen, den Baukosten oder wegfallenden Parkplätzen wurde es teils auch persönlich: Die "Erhaltung des Kulturgutes" wurde genauso beschworen wie das "urbane Wohngebiet", das von der Gleistrasse "durchschnitten" werde. Bei dem Vorwurf: "Was die Bomben 1945 nicht geschafft haben, das holt man heute nach", wurde es dann aber auch der Oberbürgermeisterin zu viel.

Andere verteidigten die neuen Pläne. "Es werden viele Argumente gebracht, die falsch sind oder verdreht werden", so ein Teilnehmer der Versammlung. "So wie die Anwohner auftreten, verspielen sie jegliches Mitgefühl", war ein weiteres Statement des teils emotionalen Abends.

Was die Gemüter erregt, sind 950 Meter neue Gleisstrecke. Statt wie bisher über die Wasastraße, sollen die Bahnen zwischen Wasaplatz und Tiergartenstraße künftig über die Oskarstraße fahren. Damit würde der Haltepunkt Strehlen an das Straßenbahnnetz angeschlossen. Nachteil: Für den Autoverkehr würde die Oskarstraße in Teilen gesperrt.

Das rund 20 Millionen Euro teure Projekt ist Teil des Stadtbahnkonzeptes 2020, bei dem in mittelfristiger Zukunft eine neue Straßenbahnlinie von Löbtau über die Südvorstadt nach Strehlen und später weiter bis Blasewitz fahren soll. Doch auch ohne die neue Trasse sei die Änderung wichtig, eben um Straßenbahn, Bus und S-Bahn an einem neuen Verkehrsknoten zu vernetzen.

Die Anwohner, die auch um den Wert ihrer Grundstücke bangen, halten das Projekt allerdings für überflüssig. Es sei zu teuer, belaste das ganze Viertel und sei schlicht "unbedeutend".

Das sehen die Verkehrsbetriebe anders. Teuer sei das Projekt nicht. Denn dank Fördermitteln sei der Neubau nur um eine Million teuer als die ansonsten anstehende Sanierung der Gleise auf der Wasastraße. Auch eine Parkplatznot werde es nicht geben, sagte Bauamtsleiter Reinhard Koetttnitz. Zwar fielen rund 61 Stellplätze weg, dafür entstünden auf der Wasastraße rund 120 neue Stellplätze. Auch die 26 gefällten Bäume würden durch 61 neue ersetzt. Das Projekt sei durchaus eine "ingenieurstechnische Herausforderung", sei aber machbar. Anfang 2015 sollen die Bauarbeiten losgehen und dann etwa ein Jahr dauern.

Bis dahin liegt aber noch jede Menge Arbeit vor den Verkehrsbetrieben und den Ämtern der Stadt. "Wir sind noch lange nicht am Ende des Planungsverfahrens", beruhigte Oberbürgermeisterin Orosz die Gemüter. entschieden sei noch nichts.

Quelle: DNN online vom 09. September 2013

 

06.09.2013; 20:01:35 [70]

Straßenbahn soll schneller werden

Nach fast 20 Jahren wird die Pilotlinie nach Gorbitz fertig. Jetzt soll es auch auf anderen Strecken schneller gehen.

Es ist eines der größten Infrastrukturprojekte nach der Wiedervereinigung: 145 Millionen Euro haben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bislang in den Ausbau ihrer Straßenbahnlinie 2 zwischen Gorbitz und Prohlis investiert. Wenn im Frühjahr 2014 die maroden Gleise auf der Pennricher Straße in Cotta ausgetauscht werden, ist das letzte Teilstück des Pilotprojektes fertig. Am 15. Dezember 1994 hatten die ersten Arbeiten in der benachbarten Fröbelstraße begonnen.

Für DVB- Vorstand Reiner Zieschank ist die Linie 2 eine Erfolgsgeschichte für die Beschleunigung des Nahverkehrs in Dresden: „Wir haben dort viele Elemente ausprobiert, die wir bei späteren Baumaßnahmen immer wieder verwendet haben.“ Als Beispiele führt er das eigene Gleisbett auf der Bodenbacher Straße, barrierefreie Haltestelleninseln oder die Begrünung der Schienen an. Auch wenn die Linie 2 mit einem Durchschnittstempo von 19,8 Kilometer pro Stunde nicht zu den schnellsten Linien Dresdens gehöre, hätten sich die Investitionen gelohnt. Sie sei pro Strecke sechs bis sieben Minuten schneller unterwegs als Anfang der 90er- Jahre- und das, obwohl die Straßenbahn seit einigen Jahren einen Schlenker über den Bahnhof Mitte fahren muss und die Wartezeiten an den Haltestellen wegen der erhöhten Nachfrage zunehmen.

Wie aus der aktuellen Reisezeitstudie der DVB hervorgeht, sind die Durchschnittsgeschwindigkeiten der Busse und Straßenbahnen mit rund 21 und 19 Kilometer pro Stunde seit Jahren konstant. Schnell voran geht es vor allem dort, wo es große Abstände zwischen den Haltestellen gibt. Die langsamsten Linien sind die mit vielen Stopps, Baustellen oder maroden Gleisen.

Angesichts zunehmender Fahrgastzahlen und erhöhten Verkehrsaufkommens ist Zieschank mit der Entwicklung bislang zufrieden. „Wir sind aber noch nicht am Ziel“, sagt er. Die Straßenbahnen will er auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 Kilometer pro Stunde beschleunigen. Die SZ zeigt, wie das gelingen soll.

Lösung 1: Sinnloses Warten an Kreuzungen fällt weg

Als ein Hauptproblem für Verspätungen machen die Verkehrsbetriebe die Strecke am Bahnhof Mitte aus. Die relativ unscheinbare Kreuzung dort gehört zu den kompliziertesten Stellen in Dresden: Die Straßenbahnlinien 1, 2, 6 und 10, die Buslie 94 sowie jede Menge Autos und Laster wollen dort möglichst schnell vorankommen. „Trotzdem stehen unsere Straßenbahnen dort bis zu einer Minute, obwohl kein Auto in Sicht ist“, sagt Zieschank.

Das liegt daran, weil die Ampeln für Autofahrer und den Nahverkehr nicht aufeinander abgestimmt sind. Die DVB wünschen sich, das Kraftfahrer länger warten müssen, wenn Straßenbahnen und Busse hinter ihrem Fahrplan zurückliegen. Umgekehrt könnte die Grünphase für Autos länger dauern, wenn Straßenbahnen und Busse bis zum Bahnhof Mitte schneller unterwegs waren als geplant. Für eine moderne Ampelschaltung am Bahnhof Mitte sind die DVB jedoch auf Fördermittel vom Freistaat angewiesen. Derzeit wird darüber verhandelt.

Lösung 2: Ampelschaltung orientiert sich am Fahrplan

Mitte August haben die Verkehrsbetriebe gemeinsam mit der Stadt ein Pilotprojekt auf der Nord- Süd- Verbindung von der TU bis nach Klotzsche gestartet. Bis 2015 sollen alle Ampeln so ungerüstet werden, das die Straßenbahnen zügiger und damit energiesparender und schneller unterwegs sind. Das ist möglich, weil die Ampelschaltungen auf der Strecke an den Fahrplan der Straßenbahnen angepasst werden. Außerdem wissen die Fahrer, wann genau die nächste Ampel auf Grün schaltet, und können ihre Fahrweise dementsprechend anpassen.

Ähnliches planen die Verkehrsbetriebe jetzt auch für die Buslinie 64, die seit einer Woche von Kaditz über die Waldschlößchenbrücke bis nach Reick führt. Auf der gesamten Strecke sollen zum Teil neue Ampeln errichtet oder vorhandene neu programmiert werden – zum Beispiel am Straßenbahnhof Mickten, am Trachenberger Platz oder am Fetscherplatz. Ziel ist es beispielsweise, dass Busfahrer eher Grün bekommen, wenn sie im Fahrplan zurückliegen. Bis Ende des Jahres soll das Projekt abgeschlossen sein. „Wir wollen zumindest nicht noch langsamer werden auf der Strecke“, sagt Zieschank.

Lösung 3: Marode Gleise werden Stück für Stück ausgetauscht

Rund 130 Kilometer lang ist das Schienennetz der Verkehrsbetriebe. Auf exakt 10,8 Kilometern sind die Gleise jedoch so marode, dass die Straßenbahnen mit weniger als 30 Kilometer pro Stunde unterwegs sind. Das kostet viel Zeit und macht das Angebot für die Fahrgäste unattraktiver. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen die alten Gleise Stück für Stück ausgetauscht. Mit dem Ende der Bauarbeiten auf der Bautzner Straße / Bautzner Landstraße sowie an der Borsbergstraße / Schandauer Straße gibt es insgesamt wieder einen Kilometer weniger Langsamfahrstrecke. Die DVB versprechen sich davon, jeweils eine Minute Fahrzeitgewinn pro Linie. Die größten Probleme gibt es nach wie vor auf der Königsbrücker Straße und Großenhainer Straße, in Radebeul und auf der Albertbrücke.

DVB- Vorstand Zieschank betont, was die Beschleunigung von Bus und Straßenbahn finanziell bedeutet. Durch die schnellere Fahrt könnten etliche Fahrzeuge eingespart werden. „Eine bis anderthalb Millionen Euro sind ein realistisches Ziel“, sagt Zieschank. „Wenn Bus und Bahnen immer Vorrang bekämen, wären aber bis zu fünf Millionen Euro möglich.“

Die schnellsten und die langsamsten Linien:

  Die Schnellsten Die Langsamsten
Straßenbahn Linie 7    21,9km/h Linie 6  17,2km/h
  Linie 11  20,8km/h Linie 13  17,3km/h
  Linie 3    20,0km/h Linie 12  17,5km/h
  Linie 8    19,9km/h Linie 1   18,7km/h
Bus Linie 86  25,0km/h Linie 62  16,2km/h
  Linie 92  24,5km/h Linie 74  17,5km/h
  Linie 89  24,4km/h Linie 79  17,5km/h
  Linie 81  23,1km/h Linie 85  17,7km/h

Reisetempo in km/h:                                

Jahr Kfz Bahn Bus
2005 28,9 20,1 21,6
2006 27,2 19,2 21,7
2007 27,4 19,2 20,9
2008 27,6 19,0 20,8
2009 26,6 19,0 21,0
2010 23,9 19,0 20,8
2011 27,4 19,3 20,5
2012 27,3 19,1 20,5

Quelle: Sächsische Zeitung vom 02. September 2013

 

03.09.2013; 16:21:50 [69]

Gutes Zeugnis für die DVB, aber auch Kritik

In einer bundesweiten Kunden-Befragung landen die Verkehrsbetriebe an der Spitze, Kritik gibt es vor allem beim Preis.

Umleitungen durch Baustellen, ein Streik im Frühjahr und politische Querelen um die Gleisverlegung auf der Bautzner Landstraße – der Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), Hans-Jürgen Credé bezeichnet das laufende Jahr selbst als „schwierig“. Umso erfreuter ist er, dass die Fahrgäste davon anscheinend wenig mitbekommen. Das jedenfalls lässt sich aus einer repräsentativen Kundenbefragung herauslesen, die das Unternehmen gestern präsentiert hat. Demnach sind 94 Prozent der 500 befragten Fahrgäste mit dem Angebot von Bussen und Straßenbahnen zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Im deutschlandweiten Vergleich mit 30 teilnehmenden Verkehrsunternehmen belegen die DVB den zweiten Platz hinter den Stadtwerken Münster.

Nach der extrem guten Bewertung im letzten Jahr hatten wir unter anderem wegen der vielen Baustellen befürchtet, in der Kundenmeinung deutlich an Boden zu verlieren“, sagte Credé. Auf einer Skala von 1 bis 5 hatten die Verkehrsbetriebe im vergangenen Jahr de Durchschnittswert 2,31 erreicht. In diesem Jahr liegt er bei 2,38 – dem zweitbesten Wert seit Beginn der Erhebung vor 13 Jahren. „Bei den Merkmalen, die bereits Spitzenplätze erreicht haben, dürfen wir nicht nachlassen“, so Credé. Viel wichtiger sei es jedoch, auf die Kritik zu reagieren. Die Sächsische Zeitung zeigt, was die Kunden freut und ärgert.

Information: Fahrplanänderungen schneller aufs Handy

Mit welcher Straßenbahn und mit welchem Bus kommt man am schnellsten ans Ziel? Diese Frage beantworten die DVB am besten auf ihrer Internetseite und mit ihrem Smartphone-Service. Die Kunden bewerten diese beiden Angebote mit Spitzenwerten. Weniger gut kommt der gedruckte Fahrplan weg. Am meisten Kritik gibt es jedoch für die Informationen bei unvorhergesehenen Störungen oder Baustellen. Für diesen Punkt vergeben die Befragten nur die Note 3,2. Besser werden soll das mit einer personellen Änderung.

Ein Mitarbeiter der Abteilung Kundeninformation soll ab Oktober direkt in der zentralen Leitstelle in der Trachenberger Straße sitzen – so wie es jetzt schon zum 13. Februar oder beim Streik im Frühjahr der Fall war. Bislang arbeiten die meisten von ihnen im Servicezentrum am Postplatz. Informationen über plötzliche Umleitungen bekommen sie nicht direkt, sondern per Telefon oder über ihren Bildschirm. Mit dieser Umbesetzung sollen die Informationen künftig schneller an Mitarbeiter vor Ort gehen oder über die eigene Internetseite, Facebook oder Twitter verbreitet werden.

Komfort: Computersystem soll Umsteigen erleichtern

Mit dem Platzangebot in den Fahrzeugen sowie mit Strecken- und Liniennetz sind die DVB-Kunden generell zufrieden, nur mit dem Komfort beim Umsteigen nicht. Besserung verspricht das Unternehmen mit dem Start eines neuen Betriebsleitsystems im kommenden Jahr. Unter anderem ist es dann möglich, die Umsteigemöglichkeiten in Echtzeit auf den Bildschirmen in Bussen und Straßenbahnen anzuzeigen. Jeder Fahrgast weiß dann also, wann die nächsten Busse und Bahnen abfahren. Außerdem können Abfahrtszeiten an den Haltestellen genauer angezeigt werden. Eigentlich sollte das System schon in diesem Jahr starten.

Relativ schlechte Noten vergeben die Kunden für die Fahrkartenautomaten. Diese sind rund 20 Jahre alt. Die DVB kündigten gestern an, Die Maschinen in den kommenden Jahren Stück für Stück gegen neue zu tauschen. Einen konkreten Zeitplan dafür gibt es noch nicht.

Preis: Verkehrsverbund plant neues Tarifsystem

Am unzufriedensten sind die Kunden mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die DVB sehen darin vor allem ein Kommunikationsproblem. Es müsse besser vermittelt werden, dass das Angebot nun einmal Geld koste. Sinkende Preise seien nicht vorgesehen.

Immerhin könnte es für einige Kunden günstiger werden. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), zu dem die DVB gehören, arbeitet gerade an einem neuen Tarifsystem. Denkbar wäre zum Beispiel, dass nicht mehr nach Zonen, sondern nach gefahrenen Stationen bezahlt wird. Zurzeit werden Vorschläge aller Verkehrsunternehmen im VVO gesammelt. Für die Tarifumstellung gibt es noch keinen Termin.

Schnelligkeit: Straßenbahnen sollen flotter unterwegs sein

Mit der Schnelligeit von Bussen und Straßenbahnen sind die Kunden zwar zufrieden, die Benotung ist aber schlechter al im deutschlandweiten Durchschnitt. Die Verkehrsbetriebe geben nun als Ziel aus, die Straßenbahnen auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,4 Kilometer pro Stunde zu beschleunigen. Derzeit liegt der Wert nur bei 19,1. Gelingen soll das unter anderem mit besseren Ampelschaltungen und mit der Sanierung von maroden Streckenabschnitten.

Quelle: Sächsische Zeitung vom 03. September 2013


DVB-News 2013 (Teil 1)